Roger Köppel wechselt im Sommer von der Weltwoche zur deutschen Welt. Damit verwaist ein prestigeträchtiger Schweizer Chefredaktor-Posten. Die Mittelland Zeitung hat vorsorglich sondiert, wen Filippo Leutenegger auf den Chefsessel heben könnte.
Ein MZ-Favorit ist Res Strehle, derzeit Chefredaktor des Magazins. Immerhin hatte er schon von 1998 bis 2000 bei der Weltwoche gearbeitet. Weiter hat er mit dem Magazin schon einmal einen Chefredaktor-Posten von Köppel geerbt. Strehle selber ist nicht ganz überzeugt von der inoffiziellen Nomination der MZ. "Wenn der Jean Frey Verlag mit der Weltwoche weiterhin Politik machen und die Schweiz von rechts her aufbrechen will, dann wäre ich dort wohl fehl am Platz", lässt er sich zitieren.
Als weiterer valabler Kandidat wird Christian Seiler gehandelt. Dieser hatte vor kurzem bei der Kulturzeitschrift Du als Chefredaktor das Handtuch geworfen und fängt nächstens bei der Weltwoche als Ressortleiter an. Seiler hat ebenfalls schon bei der Weltwoche gearbeitet und davor in seiner Heimat Österreich das Nachrichtenmagazin Profil geleitet. Seiler, der bei der Weltwoche die Verantwortung für die Bereiche Gesellschaft und Kultur übernimmt, sei schon gefährlich nahe an den Sessel Köppels gerutscht, meint die MZ. Seiler will zu solchen Spekulationen keine Stellung nehmen. "Ich kann nichts ausschliessen, was ich noch gar nicht weiss", sagt er. Offiziell angefragt worden sei er jedenfalls noch nicht.
