Zum zweiten Mal in Folge sind im Jahr 2002 die Werbeaufwendungen in der Schweiz zurückgegangen, das Jahr 2000 bleibt das Spitzenjahr seit Beginn der Media Focus-Messungen 1990. Dies geht aus einem Kommentar von Media Focus-Geschäftsleiter Lukas Zihlmann vom Dienstag hervor.
Um exakt 2.6 Prozent sind im Jahr 2002 die Werbeaufwendungen in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Werbung im Wert von 3.76 Milliarden Franken floss hauptsächlich in die Printmedien, das Fernsehen und die Plakatwerbung. Im Jahr 2001 waren es noch rund 100 Millionen Franken mehr gewesen.
Gelitten haben im abgelaufenen Jahr die meisten Medien aber nicht alle. Während die gesamte Printlandschaft die Zurückhaltung der Werbeauftraggeber spürte und teilweise massive Einbussen hinnehmen musste, konnte sich sowohl die Radio- wie auch die Plakatwerbung steigern. So vermochte die Radiowerbung ihren Anteil an den gesamten Werbeinvestitionen von 3.4 auf 3.7 Prozent zu erhöhen und auch die Aussenwerbung steigerte ihren Anteil von 10.7 auf 11.5 Prozent.
Interessant sind die Entwicklungen im Werbefernsehen. Das Medium als Ganzes verliert wohl beträchtliche 6.7 Prozent oder 46 Millionen Franken brutto im Vergleich zum Vorjahr. Die SRG-Sender bewegten sich im 2002 allerdings auf Vorjahresniveau, die Schweizer Werbefenster ausländischer Sender konnten gar 12 Prozent zulegen. Dass die Differenz zum Vorjahr dennoch so deutlich ausfällt, ist auf die Einstellung der beiden nationalen Privatsender TV3 und Tele24 im Jahr 2001 zurück zu führen.
Ein Wechselbad der Gefühle hat die Kinowerbung 2002 hinter sich. Massiven Einbrüchen im ersten Trimester folgten ein starker Mai und Juni, Sommermonate auf sehr tiefem Niveau und ein wechselhafter Herbst. Nur dank eines sehr starken Dezembers fiel der Rückgang mit 5.8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch erträglich aus.
