05.02.2021

Unzufriedenheit bei SRF

«Wir müssen unser ganzes Angebot laufend überprüfen»

Wann kommt das Recherche-Desk – und lohnt es sich, die Kultur-Abteilung in Basel zu belassen? Mario Denzler, Co-Projektleiter von «SRF 2024», zu offenen Fragen und zum Stand der Transformation.

Herr Denzler, ist der Standort Basel unumstritten oder wird in Betracht gezogen, längerfristig auch die Kulturabteilung am Newsroom-Standort in Zürich anzusiedeln?
Nein. Die regionale Verankerung ist für uns zentral, die verschiedenen Standorte sind unbestritten. Dazu gehören neben den Hauptstandorten in Bern, Basel und Zürich auch die Regionalstudios in der ganzen Deutschschweiz.

Welches sind die für den Service-public-Auftrag unverzichtbaren Formate, bei denen SRF nicht sparen, sondern eher ausbauen will?
Wir stärken die Information, was nicht heisst, dass sich das Informationsangebot nicht verändert. Mit der Digitalisierung müssen wir unser ganzes Angebot laufend überprüfen und wo nötig anpassen. Es wäre falsch, einzelne Formate aus diesem Prozess auszuschliessen.

Wann startet das Recherche-Desk, das TV-Chef Tristan Brenn angekündigt hatte im August?
Der Start ist für die zweite Jahreshälfte geplant.

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Stimmt es, dass die Geschäftsleitung von Radio und Fernsehen für Beratermandate mehrere Millionen Franken ausgegeben hat?
In einer frühen Phase des Projekts «SRF 2024» hat Bain and Company den Transformationsprozess methodisch und beratend unterstützt. Das Mandat ist seit Juni 2020 beendet. Wir haben uns gegenüber Bain and Company zu Stillschweigen verpflichtet und können uns daher nicht weiter äussern.

Was beim Umbau, denken Sie, ist bisher besonders geglückt?
Wir sind jetzt mitten im Umbau. Wichtig ist sicher, dass wir jetzt schon neue Entwicklungen mit einer Vorstufe des künftigen Betriebsmodells zu erarbeiten versuchen: Inhalt, Produktion, Distribution und Audience beginnen nun gemeinsam, neue Angebote zu entwickeln. So wurden die Arbeiten am geplanten Wirtschaftstalk oder am YouTube-Format zu Klima, Nachhaltigkeit, Natur und Umwelt nach dem neuen Modell aufgenommen.

Die Fragen wurden schriftlich beantwortet.


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