15.03.2019

Le Nouvelliste vs. Constantin

Zeitung berichtet nun nach Plan B

Obwohl Sion-Chef Christian Constantin die Walliser Zeitung verbannt hat, schreibt das Blatt über die Spiele.
Le Nouvelliste vs. Constantin: Zeitung berichtet nun nach Plan B
Laut «Blick» ein «Stieregrind, der keinen Millimeter» nachgibt: Sion-Boss Christian Constantin. (Bild: Keystone/Anthony Anex)

Die Geschichte ist schon etwas älter: Im Juli 2018 wurde bekannt, dass der Präsident des FC Sion, Christian Constantin, keine Journalisten der Zeitung «Le Nouvelliste» im heimischen Tourbillon-Stadion haben will. Er verweigerte ihnen kurzerhand die Saison-Akkreditierung, dies wegen «polemischen Kommentaren» des Chefredaktors Vincent Fragnière (persoenlich.com berichtete).

Monate später werden nun weitere Details bekannt. Constantin habe nichts gegen Fragnière. «Er kann sogar ins Stadion kommen, wenn er sich ein Ticket kauft. Aber wir haben einfach nicht die gleiche Wellenlänge. Er braucht mich, um zu verkaufen. Ich ihn aber nicht. Ich habe ihm deshalb gesagt: Ignoriert uns! Schreibt keine Zeile mehr über uns», sagt der Sion-Boss in der «Blick»-Ausgabe vom Freitag. Fragnière kauft sich laut der Zeitung die Tickets tatsächlich selber. Leidtragender der Situation sei Stéphane Fournier, der seit über 20 Jahren für den «Nouvelliste» über den FC Sion berichtet. «Ich rede immer noch mit ihm. Nur darf er nichts davon verwenden», so Constantin.

Der «Nouvelliste» habe sich nun eine vorläufige Strategie zurechtgelegt. Weil die Zeitung keine Einladungen zu Medienterminen und keine Interviews erhalte, würden vor den Heimspielen ehemalige Sion-Spieler Anekdoten von früher preisgeben und zudem über die aktuelle Mannschaft reden, so der «Blick». Die Noten der Sion-Spieler nach den Matches würden Trainer von Amateurklubs machen. Journalist Fournier werde von einem Sponsor ins Stadion eingeladen.

Constantin habe nicht vor, auf den Chefredaktor zuzugehen. «Er denkt, ich sei ein Trottel. Und ich, er sei eine Dumpfbacke. Also belassen wir es dabei.» Fragnière sagt zu «Blick», dass es nicht um ihn, sondern um alle Journalisten des «Nouvelliste» gehe. «Sie können ihren Job nicht machen können, wie sie sollten. Das ist stossend.» (cbe)



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