25.07.2018

Le Nouvelliste vs. Constantin

Walliser Medien zeigen sich solidarisch

Mit einem offenen Brief an den FC-Sion-Präsidenten Christian Constantin wollen «Walliser Bote», Radio Rottu und andere Medien ein Zeichen für die Medienfreiheit setzen. Zuvor hatte Constantin den Journalisten von «Le Nouvelliste» ihre Saison-Akkreditierung verweigert.
Le Nouvelliste vs. Constantin: Walliser Medien zeigen sich solidarisch
Christian Constantin am Sonntag im Stade de Tourbillon. Die Journalisten von «Le Nouvelliste» waren beim ersten Spiel der neuen Super-League-Saison nicht dabei. (Bild: Keystone/Laurent Gillieron)

Am Freitag wurde bekannt, dass Sion-Präsident Christian Constantin keine Journalisten der Zeitung «Le Nouvelliste» im heimischen Tourbillon-Stadion haben will: In einem sehr ungewöhnlichen Schritt verweigerte er ihnen die Saison-Akkreditierung – ebenso den Fotografen der Zeitung. Die Massnahme habe er wegen «polemischen Kommentaren» des Chefredaktors Vincent Fragnière getroffen.

Der «Walliser Bote», der als Konkurrenzblatt von «Le Nouvelliste» betrachtet werden kann, bezeichnete Constantins jüngsten Aktionismus danach als «Schlag gegen die freie Meinung».

Die Vereinigung der Walliser Journalisten (APV) schrieb in einer Medienmitteilung von einer «inakzeptablen Verletzung der Presse-Freiheit», die nicht hingenommen werden könne. Der APV hofft, dass Constantin so schnell wie möglich auf seinen Entscheid zurückkommt. Dies sei im Interesse aller Beteiligten.

Mit gebündelten Kräften für die Medienfreiheit

Am Dienstag haben nun die Walliser Medien «Walliser Bote», Radio Rottu Oberwallis, Canal 9, Rhône FM und Radio Chablais gemeinsam einen offenen Brief an Constantin veröffentlicht.

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«Einerseits wollen wir uns solidarisch zeigen, andererseits wollen wir den FC-Sion-Präsidenten daran erinnern, dass in der Schweiz die Pressefreiheit gilt», erklärt Herold Bieler, Chefredaktor des «Walliser Boten», gegenüber dem SRF-Regionaljournal Bern Freiburg Wallis.

Constantins Entscheid sei «ein Knall» für die ganze Walliser Medienlandschaft; er könne nicht einfach die ganze Leserschaft «in Geiselhaft» nehmen, so Bieler.

Die Absender rechnen laut Bieler keineswegs damit, dass sich CC vom Brief beeindrucken lässt, doch erhoffen sie sich Reaktionen von den Sponsoren, der Swiss Football League und auch der SRG. (maw/sda)



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