02.06.2014

SRF

Deutsche Produktionsfirma macht "Mini Beiz, dini Beiz"

Schweizer Arbeitskräfte sollen bei ITV Studios Germany angestellt werden.
SRF: Deutsche Produktionsfirma macht "Mini Beiz, dini Beiz"

Einsatzorte Köln und Schweiz, perfektes Schweizerdeutsch und Reisebereitschaft als Voraussetzung: ITV Studios Germany sucht momentan Mitarbeiter für die Produktion der Sendung "Mini Beiz, dini Beiz", wie "Watson" berichtet. Ab Juni 2014 sollen die "Casting-Redakteure und Casting-Redaktionsassistenten (m/w)" und "Realisatoren, Schnittredakteure, Aufnahmeleiter, Autoren & Redaktions-Assistenten (m/w)" angestellt werden.

Damit lagert SRF die Produktion für eine eigene Sendung nach Deutschland aus, was fragwürdig sei und der hiesigen Branche schade, wie "Watson"-Redaktorin Daria Wild schreibt. Auch die SRG-kritischen Nationalräte Gregor Rutz und Natalie Rickli sind der Meinung, dass das Schweizer Fernsehen in der Schweiz produzieren sollte.

"Typisches Privatsenderformat"
"Wenn vom SRF beauftragte Produktionsfirmen Schweizer anheuern würden, die dann in Deutschland arbeiten sollen, dann ist das einfach noch das Tüpfelchen auf dem 'i'", sagt Rickli gegenüber "Watson". Laut Rutz ist die an "Das perfekte Dinner" angelehnte Sendung auch nicht etwas, das die SRG im Rahmen des Service Public machen müsste: "Diese Sendung ist ein typisches Privatsenderformat und gehört nicht ins SRF."

Auch Swissfilm-Präsident Peter Beck ärgert sich: SRF habe sich zu Swissness verpflichtet, und dass "nun Schweizer für – ich nehme an – geringere Löhne als hierzulande üblich sind, über eine deutsche Firma angestellt werden, um für 'ihr' Fernsehen zu arbeiten, das sie noch mit Gebühren unterstützen, geht einfach nicht."

Erfahrung und Konzept ausschlaggebend
Laut ITV Studios läuft das Auswahlverfahren noch, und Deutsche mit Mundartkenntnissen hätten dabei keine Nachteile gegenüber Schweizern. Zu den Produktionskosten gibt das SRF laut "Watson" keine Auskunft. "Grundsätzlich wählen wir aber die jeweils sinnvollsten und effizientesten Kooperationsmodelle", sagte Mediensprecherin Saskia Wegmann.

Man habe sich für ITV Studios entschieden, weil sie bereits "Das perfekte Dinner" produziert und ein gutes Konzept abgeliefert hätten. An der Ausschreibung seien neun Firmen beteiligt gewesen, davon drei aus der Schweiz. (Watson/lmy)

Bild: Keystone


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