Vor zwei Jahren hat Stefan Zweifel die Moderation des "Literaturclubs" übernommen (persoenlich.com berichtete). Nun ist er diese laut dem "Tages-Anzeiger" vom Mittwoch schon wieder los. Die Redaktionsleiterin Esther Schneider vom Schweizer Fernsehen habe ihm mitgeteilt, dass er künftig wieder als "normaler" Kritiker an der Runde teilnehmen soll und nicht wie bis anhin eine Doppelfunktion übernehmen soll.
Als Moderator habe Zweifel "wie mit der Handbremse" agiert, sagte Schneider gegenüber dem "Tages-Anzeiger". Deshalb habe sie ihm am Montag mitgeteilt, dass man ihm "die Bürde gerne abnehmen wolle". Die Sache sei entschieden und mit der Bereichsleiterin Franziska Baetcke und der Kulturchefin Nathalie Wappler abgesprochen.
Zweifel stellt zwei Bedingungen
Das Ganze hätte intern und im Stillen geregelt werden sollen, doch Zweifel schickte nach seinem Gespräch mit Schneider eine Mail an die SRF-Kulturspitze und die Presse, so der "Tages-Anzeiger" weiter. Darin knüpfte er seinen Verbleib als Moderator an zwei Bedingungen: Erstens solle die Redaktion klarstellen, dass das angebliche Heidegger-Zitat, das die Kritikerin Elke Heidenreich in der vorletzten Sendung aufbrachte ("...indem wir endlich die Juden beseitigen aus Deutschland"), falsch sei. Zudem solle Esther Schneider die Verantwortung für den "Literaturclub" abgeben.
Auf solche drastischen Forderungen wird das SRF kaum eingehen, behauptet der "Tages-Anzeiger". Und dass Zweifel im Glied zurücktreten wird, sei ebenfalls kaum anzunehmen. Einen neuen Moderator habe SRF auch noch nicht zur Hand. Esther Schneider wolle sich aber generell Gedanken machen, wie es mit dem "Literaturclub" weitergehen soll. ("Tages-Anzeiger")
Bild: SRF, Siggi Bucher
