03.09.2014

UPC Cablecom

"Wir stehen nicht in Verhandlungen mit Netflix"

Marketingchef Ivo Hoevel zu den Neuerungen im Angebot - und einer möglichen Kooperation.
UPC Cablecom: "Wir stehen nicht in Verhandlungen mit Netflix"

Herr Hoevel, UPC Cablecom hat am Mittwoch einen neuen Angriff auf den TV-Markt lanciert (persoenlich.com berichtete). Unter anderem stellten Sie das Flatrate-Angebot MyPrime vor. Was ist MyPrime?
MyPrime ist eine von vier Säulen unseres TV-Erlebnisses. Die anderen drei Säulen umfassen das lineare Fernsehen, Video On Demand und zeitversetztes Fernsehen. Das Abo-Modell MyPrime bietet unbegrenzten Filmgenuss. Ende des Jahres sollen 10’000 Filme zur Verfügung stehen, rund um die Uhr, auf allen Plattformen. Das heisst, dass unsere Kunden Filmklassiker, Serien, Kinderprogramme und Dokumentationen zu Hause auf der Mediabox, aber auch unterwegs auf  ihren Tablets und Smartphones schauen können. Für rund 50’000 Kunden mit entsprechenden Kombiabos ist MyPrime inklusive, andere Kunden bezahlen 9,95 Franken pro Monat.

Jetzt drängen viele Anbieter auf den Markt: Swisscom, Teleboy, Netflix und eben die Cablecom. Was haben Sie zu bieten?
Nebst unserem umfassenden Video-on-Demand- und MyPrime-Angebot bieten wir unseren Kunden flächendeckend die höchste Internetgeschwindigkeit an. Bis Ende Jahr lancieren wir ausserdem die UPC Phone App, die es den Usern bald erlaubt, im Ausland mit WLAN zu Schweizer Festnetztarifen kostengünstig zu telefonieren. Ab Anfang Oktober können alle unsere Internetkunden zudem Wi-Free nutzen. Das heisst, sie können überall dort, wo der Service vorhanden ist, beispielsweise in Gebäudenähe oder bei Freunden zu Hause, kostenlos und unbegrenzt im Internet surfen.

Gut, ich meinte aber eigentlich im Bereich TV. Dort scheint sich der Kampf zu entscheiden.
Ich denke, es geht um das Gesamtangebot. Wir offerieren unseren Kunden das komplette TV-Erlebnis mit Fernsehen, der Replay- und Aufnahmefunktion, unserem Video-on-Demand-Angebot mit den aktuellsten Blockbustern und Serien, die 48 Stunden nach der Erstausstrahlung in den USA in Originalsprache und mit deutschen Untertiteln vorhanden sind, und nun eben mit MyPrime. Damit bieten wir von Live-TV bis hin zum Abomodell die gesamte Palette an. Das gibt es so nur bei UPC Cablecom.

Haben Sie auch das bessere Film- und Serienangebot als die Konkurrenz?
Das ist bekanntlich Geschmackssache. Wir glauben, dass es darum geht, unseren Kunden das beste Erlebnis zu bieten. Und natürlich glauben wir, dass wir die richtigen Filme, Serien und Dokumentationen ausgesucht haben. Das sind die Inhalte, die unsere Kunden sehen wollen.

Wie kommt man eigentlich an die Filme und Serien ran?
Die Filme und Serien werden mit den einzelnen Studios verhandelt.

Wie sind diese Verhandlungen bei UPC Cablecom genau organisiert?
Wir können dabei unter anderem auch von der Zusammenarbeit mit unserem Mutterhaus Liberty Global profitieren. So ist MyPrime in Holland bereits im Angebot. 

Wie kommt das Angebot den Niederlanden an?
MyPrime kommt bei den Kunden unserer Schwestergesellschaft sehr gut an. Das Angebot ist dementsprechend sehr erfolgreich.

Danke. Geht’s ein bisschen konkreter?
MyPrime in Holland verzeichnet hohe Nutzungszahlen und die Kunden Leute sind sehr zufrieden mit dem Programm.

Wie viele neue Kunden haben Sie dazugewonnen?
Natürlich sind neue Kunden hinzugekommen. Es geht aber auch darum, dass die bestehenden Kunden zufrieden sind und dass man ihnen zusätzliche Leistungen anbieten kann. Denn zufriedene Kunden sind loyale Kunden.

Die Serienauswahl haut einen nicht vom Hocker. "Star Trek", "Absolutely Fabulous", Teile von "Twin Peaks", "Fawlty Towers", "Little Britain" - da sind viele olle Kamellen drunter.
Das Angebot von MyPrime fokussiert sich auf Filmklassiker, Serien, Kindersendungen und Dokumentationen. Wir bieten somit für jeden Geschmack etwas an. Um ein Highlight zu nennen: Wir haben die ersten drei Staffeln der Serie "The Walking Dead" im Angebot, welche bei den TV-Zuschauern äusserst beliebt ist. MyPrime ergänzt unser Video-on-Demand-Angebot, in welchem wir vor allem aktuelle Blockbusters und Serien anbieten.

Was ist mit "Game Of Thrones", "Suits", "The Newsroom" – und Dutzenden anderer Serien, die derzeit heiss gehandelt werden?
Wir bauen das Angebot laufend aus. So soll unsere Videothek Ende dieses Jahres mehr als 10‘000 Titel umfassen. Aktuell bieten wir zum Beispiel „Revenge“ an. Um es nochmals zu erwähnen: MyPrime ist eine Ergänzung zu unserem bestehenden Video-on-Demand-Service. Wer die absoluten Topserien haben möchte, bekommt diese im VoD-Bereich.  

Gleichzeitig wurde auch bekanntgegeben, dass UPC Cablecom zum Sitcom-Produzenten wird. Welches Ziel verfolgen Sie damit?
Das ist ein Bekenntnis zum Standort Schweiz. Ich denke, dass die Sitcom "Fässler-Kunz" gut ankommen wird. Sie handelt von zwei älteren Schweizern, die sich mit verschiedenen Alltagssituationen auseinandersetzen müssen. Die Serie ist äusserst amüsant und unterhaltend.

Wann wird die Serie "Fässler-Kunz" mit Patrick Frey und Esther Gemsch zu sehen sein?
Den MyPrime-Kunden stehen ab Anfang Dezember alle Folgen auf einmal zur Verfügung.

Und was passiert im nächsten Jahr? Sind weitere Eigenproduktionen geplant?
Lassen Sie sich überraschen! 

Ihr Chef Herr Tveter hat heute bei der Präsentation angedeutet, man sei derzeit in Verhandlungen mit Netflix. Es könne sein, dass das Netflix-Angebot integriert werde. Wie wahrscheinlich ist das zum jetzigen Zeitpunkt?
Wir sind für eine Zusammenarbeit mit Netflix offen, stehen aber derzeit nicht in Verhandlungen mit dem Unternehmen.

Fragen: Adrian Schräder//Bild: zvg



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