15.04.2015

Ringier

Über 30 Prozent Digitalanteil am Umsatz

Das Medienhaus generierte 2014 einen Umsatz von 988,5 Millionen Franken.
Ringier: Über 30 Prozent Digitalanteil am Umsatz

Ringier hat 2014 erstmals über einen Drittel des Umsatzes mit Digitalangeboten erzielt, aber weniger umgesetzt und weniger verdient. Verleger Michael Ringier will trotz erfolgreicher Digitalstrategie und ungewisser Zukunft des Print alles tun, damit Ringier ein Medienunternehmen bleibt.

Der Umsatz sank mit 988,5 Millionen Franken erstmals seit 1999 leicht unter eine Milliarde. Der Gewinn ging von 26,5 auf 21,4 Millionen Franken zurück, wie Ringier am Mittwoch bekannt gab. Als Gründe werden der Verkauf des tschechischen Geschäfts und der AIO Group genannt, zu welcher die Konzertveranstalterin Good News gehört.

Ringier hatte sich für 2014 zum Ziel gesetzt, über einen Drittel des Umsatzes im Digitalgeschäft zu erwirtschaften - mit 32,1 Prozent hat das Medienhaus das Ziel erreicht und den Anteil gegenüber dem Vorjahr um mehr als 6 Prozentpunkte gesteigert.

Kräftig investiert

Für dieses Resultat hat Ringier auch kräftig in den Umbau investiert: insgesamt 1,6 Milliarden Franken seit 2007. Zwei Drittel davon flossen in digitale Zukäufe. So gehören dem Medienhaus heute unter anderem die Autoplattform "AutoScout24", das Schnäppchenportal "DeinDeal" oder der Online-Shop des Zoofachhändlers Qualipet.

Verleger Michael Ringier gab sich an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich zuversichtlich, dass sein Unternehmen in einigen Jahren nicht nur zu den Überlebenden in der neuen digitalen Welt gehören wird, sondern zu den Gewinnern.

Gleichwohl seien die traditionellen Medien - das gedruckte Wort und das gedruckte Bild - noch immer das Kerngeschäft, sagte Verleger Ringier. Man werde "alles tun, um ein Medienunternehmen zu bleiben". Doch niemand wisse, was mit den Zeitungen in ein paar Jahre geschehe.

Kritische Frage eines NZZ-Jouranlisten

Auf die Frage eines "NZZ"-Journalisten antwortete Ringier mit schwarzmalerischem Unterton: Falls es den Print einmal nicht mehr geben sollte, "hat die 'NZZ' noch ein schönes Gebäude, und wir haben noch ein Unternehmen".

Detaillierte Zahlen zum Zeitungs- und Zeitschriftengeschäft gibt Ringier nicht bekannt. Nur so viel: Trotz anspruchsvollen Marktumfelds sei es gelungen, die führenden Marktpositionen zu behaupten. So ist der "Blick" im ersten Jahr mit dem neuen Chefredaktor René Lüchinger nach wie vor die meistgelesene Bezahlzeitung der Schweiz. Auch der "SonntagsBlick" unter Chefredaktorin Christine Maier konnte seine Spitzenposition behaupten. (sda)

Bild: Matthias Ackeret/ persoenlich.com; rechts CEO Marc Walder, links VR-Präsident Michael Ringier

 


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