"NZZ Selekt" heisst die App, die laut der Medienmitteilung "Tiefgang für zwischendurch" liefert - eine "ideale Ergänzung zum täglichen Nachrichtenstrom". Zu lesen gibt es "gut recherchierte Hintergrundartikel, Reportagen und Interviews zu einem breiten Themenspektrum aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Von Montag bis Freitag bietet die App täglich rund zehn handselektierte Artikel.
Ausschliesslich NZZ-Texte
"Wir wollen mobilaffine Leser ansprechen, die mehr wollen als 'nur Nachrichten', denen aber ein volles NZZ-Abonnement zu umfassend ist", erklärt NZZ-Sprecherin Myriam Käser gegenüber persoenlich.com. Zurzeit beschränken sich die Inhalte auf das Angebot der "Neuen Zürcher Zeitung". Dass zu einem späteren Zeitpunkt auch Beiträge aus 'NZZ am Sonntag', 'NZZ Folio' oder 'NZZ Geschichte' darin enthalten seien, ist laut Käser denkbar.
"NZZ Selekt" will ein "vielbeschäftigtes mobiles Publikum" ansprechen. Die App zeigt dem Leser bei jedem Artikel an, wie viel Lesezeit er benötigen wird. Zudem ist die Schriftgrösse verstellbar und für das Lesen am Abend steht "ein Nachtmodus" zur Verfügung, wie es in der Mitteilung heisst. Das Design ist ruhig gestaltet und setzt stark auf grosse, aussagestarke Bilder. Über Twitter, Facebook und E-Mail können die Nutzer Freunde direkt auf Artikel hinweisen. Zudem können sie ihre Lieblingsartikel in einem persönlichen Archiv ablegen.
Ausgewählt werden die rund zehn Artikel von der NZZ-Tagesleitung. Dazu zählen Luzi Bernet, Thomas Stamm, Anja Grünenfelder, Pit Sennhauser, Christoph Fisch (im Bild v.l.). Die Fünf sind auch für die Titelseite der gedruckten Ausgabe und für die Gewichtung der Inhalte auf NZZ.ch verantwortlich.
Am Wochenende macht die App Pause und liefert keine neue "Ausgabe". Weshalb? "Die Mediennutzung ist am Wochenende anders als werktags. Entsprechend unterscheiden sich auch die Anforderungen an die jeweiligen Medien", sagt Käser. Die Inhalte von "NZZ Selekt" seien so selektiert, dass sie eine lange Halbwertszeit haben, also auch am Wochenende noch relevant seien. Wer unter der Woche nicht dazu gekommen sei, alle Artikel zu lesen, könne das am Wochenende nachholen.
"Partnerschaft" statt Sponsoring
Die NZZ will mit "NZZ Selekt" auch im Werbemarkt neue Wege beschreiten. Startpartner ist BMW. Das dezent in schwarz/weiss gehaltene Logo wird jeweils am Schluss des Artikels angezeigt. "BMW ist mehrmonatiger Launch-Partner und erhält im Gegenzug einerseits eine prominente Präsenz innerhalb des Produkts, andererseits die Möglichkeit, seinen Kunden Lesegenuss mit der 'NZZ Selekt'-App zu ermöglichen", erklärt Käser die Zusammenarbeit. BMW sponsere dabei keine Texte, sondern helfe mit, die Applikation zu einem attraktiven Preis anbieten zu können.
"NZZ Selekt" kann ab sofort als native iOS-App im iTunes-Store heruntergeladen werden, - eine Android-Version sei geplant. Das Monatsabo kostet 10 Franken - auch für NZZ-Abonnenten. "Die neue App bietet eine Auswahl unserer Inhalte und richtet sich daher nicht primär an unsere Abonnenten, die vom gesamten Angebot der 'Neuen Zürcher Zeitung' profitieren wollen", erklärt Käser. Nach Ablauf wird das Abo jeweils automatisch erneuert, ist aber jederzeit kündbar.
Welche finanziellen Ziele die NZZ mit dem neuesten Produkt erreichen will, behält das Unternehmen für sich. "Dazu geben wir keine Auskunft", sagt Käser. (eh/wid)
