30.09.2019

Wahlen 2019

Auch Kommunikationschefs und Journis kandidieren

Nicht nur Roger Köppel oder Min Li Marti: Aus der Medien- und Kommunikationsbranche stellen sich unter anderen Jon Pult, Stefan Nünlist, Livio Zanolari, Gaby Gerber, Michelle Renauld oder Judith Bellaiche zur Wahl. Eine Übersicht.
Wahlen 2019: Auch Kommunikationschefs und Journis kandidieren
Sie alle wollen nach Bern: Roger Köppel, Stefan Nünlist, Min Li Marti, Jon Pult, Gaby Gerber und Judith Bellaiche. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)
von Edith Hollenstein

Unter über 4600 Männern und Frauen, die am 20. Oktober ins Parlament gewählt werden wollen, sind einige in der Branche bekannte Namen. So kandidiert etwa Jon Pult (SP), Strategie- und Kommunikationsberater Feinheit, als Ständerat für den Kanton Graubünden und Stefan Nünlist (FDP), Kommunikationschef der Swisscom, als Ständerat für den Kanton Solothurn. «Ich würde beruflich kürzer treten, falls ich gewählt würde», sagt Nünlist gegenüber persoenlich.com.

Min Li Marti (SP), Verlegerin von «P.S.», kandidiert als Nationalrätin für den Kanton Zürich, Roger Köppel (SVP), Verleger der «Weltwoche», als National- und Ständerat für den Kanton Zürich. «Ich werde mein Pensum als Verleger und Chefredaktor reduzieren müssen, sollte ich in den Ständerat gewählt werden», sagte Köppel im Video-Interview mit persoenlich.com. Auch Cédric Wermuth (SP), Strategie- und Kommunikationsberater Spinas Civil Voices, kandidiert, und zwar als Ständerat für den Kanton Aargau.

Ebenfalls für den Aargau stellt sich Gaby Gerber (FDP) zur Verfügung. Sie ist Leiterin Unternehmenskommunikation bei Feldschlösschen. Gerber ist der Ansicht, dass Politik mehr Bürgernähe braucht. «Politiker müssen den Menschen zuhören. Wenn die Menschen sich zunehmend überfordert fühlen mit Themen wie Verdichtung, Einwanderung oder Mobilität, können wir nicht einfach politische Kurzsätze als Antwort bereit haben», sagt Geber auf Anfrage von persoenlich.com. Man müsse verstehen und erklären. «Die Anliegen der Bevölkerung müssen die Anliegen der Politiker sein – ihr Bier ist auch unser Bier», sagt Geber. Nicht zuletzt weil sie «das Milizsystem eine tolle Errungenschaft» erachtet, würde sie «auf jeden Fall» in ihrer Funktion weiterarbeiten, sollte sie am 20. Oktober gewählt werden.

Auf den von persoenlich.com nach bestimmten Stichworten durchsuchten (und damit nicht abschliessenden) Kandidierenden-Listen befinden sich zudem folgende Namen:

Michelle Renauld (BDP), ehemalige Moderatorin von TeleBärn, Tino Schneider (Junge CVP), PR-Berater Farner, Severin Geisseler (Junge CVP), PR-Berater 08Eins, Jeanette Simeon-Dubach (SP), Kommunikationsberaterin und Moderatorin «Jeannette kocht» auf Tele 1, Livio Zanolari (SVP), Kommunikationsberater und ehemaliger Mediensprecher EJPD, Marc Haltiner (GLP), ehemaliger Journalist «Thurgauer Zeitung», Marianne Binder-Keller (CVP), Kommunikationsberaterin und Publizistin, Fabian Egger (CVP), Verleger Dornbusch Medien, und Philipp Kutter (CVP), Inhaber einer Agentur für Kommunikation und Marketing.





Auch unter den Kandidaten befindet sich Judith Bellaiche (GLP), Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbands Swico. Sie setzt sich für gute Rahmenbedingungen für Start-ups ein sowie für mehr Frauen in der IT. Dabei stellt sie provokative Forderungen in den Raum. Im August zweifelte sie in einem Interview mit persoenlich.com den Sinn geschlechtergetrennter Primarschulklassen an: «Neuere Erkenntnisse weisen darauf hin, dass getrennter Unterricht von Mädchen und Knaben sinnvoller wäre, damit Mädchen diesbezüglich mehr Fortschritte machen können, wenn sie unter sich sind». Falls sie gewählt werde, habe das für Swico vor allem Vorteile. Die Interessensvertretung würde konsequenter und direkter passieren, so Bellaiche.

Datenrecherche: Michèle Widmer

 

 



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