Die Schweizerische Public Affairs Gesellschaft SPAG feierte in Bern ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Gastreferat von Alexis Lautenberg, Schweizer Botschafter in London zum Thema "Was hat sich in 10 Jahren im schweizerischen Umfeld verändert?". Der Schweizer Spitzendiplomat schilderte anschaulich, wie sich das externe Umfeld mit dem Ausbruch der Finanzkrise massiv verschärft hat und sich dies in noch nie erlebten Tempo abspielt. Obwohl die Schweiz einen beachtlichen Vorzeigeparcours in der Handhabung der Krise aufweise, gehöre sie "aus politischer Warte zu den Verlierern des neuen Umfeldes", wobei das relative Gewicht der Schweiz seit Jahren abgenommen habe. Obwohl die Schweiz in der Steuerfrage inzwischen den Schritt zur vollen Übernahme der OECD-Standards gemacht habe, bleibe sie "angeschlagen".
In der heutigen Situation bestehe die Kunst der Beeinflussung von Entscheiden laut Lautenberg darin, die eigenen Vorzüge dem Umfeld anzupassen. Dafür sei eine vollständige Klarheit betreffend Kohärenz und Vermittelbarkeit der eigenen Position nötig, zudem die Fähigkeit, die vorgezeichnete Linie so harmonisch wie möglich in die Dynamik des Entscheidungsprozesses einzubringen. Schliesslich gelte es, dem Entscheidungszentrum so nahe wie möglich zu kommen und alles daran zu setzen, auch in kleineren, untergeordneten Gremien Einsitz zu nehmen.
SPAG-Präsident Fredy Müller verlieh am Jubiläumsanlass dem Gründungspräsidenten des Berufsverbandes der professionellen Lobbyistinnen und Lobbyisten, Renatus Gallati, die Ehrenmitgliedschaft. Im Vorständ kam es zu einer Blutauffrischung. Neu gehören ihm an: Martine de Monmollin (Semagora/Project management for luxury goods & services), Martin Schläpfer (Migros-Genossenschafts-Bund) und Stefan Wild (Merck Sharp & Dohme-Chibret). Paul Aenishänslin übernahm das Vizepräsidium von Edgar Fasel.
