Glenn Müller, welche Überlegungen gaben den Anstoss für das Rebranding (persoenlich.com berichtete)?
Es handelt sich nicht um ein Rebranding. Die Armee erhält nun erstmals überhaupt ein eigenes Design und kann sich klar und mit unmissverständlichen Botschaften positionieren.
Und das war mit dem bisherigen Design nicht möglich?
Es gab bisher keinen Unterschied zwischen Armee und Verwaltung. Alles sah gleich aus. Das neue Design gibt der Armee eine eigene Identität im Auftritt.
An wen richtet sich die Website armee.ch?
In erster Linie ist das eine Plattform für die Angehörigen der Armee. Sie sollen hier alle Informationen finden, die sie interessieren und die für ihre Miliztätigkeit relevant sind. Heute findet man auf der Website der Schweizer Armee alles vom Beschaffungsprozess der F-35 bis zu den Daten der Rekrutenschulen. In Zukunft wird das getrennt. Nun gibt es die neue Website der Armee und für die zivilen Belange weiterhin vtg.admin.ch.
«Dank der klareren Kommunikation sollen sich die Angehörigen der Armee besser mit der Armee identifizieren»
Soll der neue Auftritt der Armee auch nach aussen, in die breite Bevölkerung wirken?
Das geschieht vor allem indirekt. In erster Linie muss die Wirkung nach innen stimmen. Wenn sich die Angehörigen der Armee dank der klareren Kommunikation besser mit der Armee identifizieren, dann erzählen sie das auch weiter und wirken so als Multiplikatoren.
Die Armee verwendet im Zusammenhang mit dem neuen Auftritt die vier Adjektive: stolz, diszipliniert, kameradschaftlich und kompetent. Was ist deren Funktion?
Die Begriffe stehen für die Grundhaltungen, welche die Armee und ihre Angehörigen verkörpern sollen, und sie widerspiegeln sich in der Bildsprache, wo wir Menschen in realen Situationen zeigen, und keine Hollywood-Figuren.
Neben dem neuen Design und der neuen Website gibt es auch Anpassungen bei der Social-Media-Strategie der Armee. Welche sind das?
Die Einheiten der Armee sollen ihre Präsenz auf Facebook runterfahren und dafür stärker auf Instagram setzen. Auch auf TikTok können sie aktiv sein.
«Bei der Bildsprache auf Social Medien sollen sich die einzelnen Einheiten der Armee an die neuen Vorgaben halten»
Soll das neue Logo der Armee auch auf diesen Accounts sichtbar sein?
Nein, nicht unbedingt, dafür hätte es gar keinen Platz. Auf ihren Instagram- und TikTok-Profilen zeigen die jeweiligen Einheiten ihren Badge. Aber bei der Bildsprache, zum Beispiel im Header und in den Posts selbst, sollen sie die neuen Vorgaben beachten.
Zum Schluss: Was hat das Rebranding gekostet?
Etwas weniger als von den Medien kolportiert. Wir haben noch nicht alle Beträge zusammen, aber die Kosten dürften sich auf rund 220'0000 Franken belaufen und wurden über das reguläre Budget der Kommunikation Verteidigung beglichen.