14.01.2010

Public Eye Award

Farner PR für "Schmähpreis" nominiert

PR-Agentur im Visier von Greenpeace.

Farner PR ist einer der drei "Top"-Anwärter für den diesjährigen "Public Eye Award". Der Schmähpreis wird Ende Januar, am Eröffnungstag des Weltwirtschaftsforums (WEF), in Davos vergeben. Die Agentur Farner PR habe während des Abstimmungskampfes um die Initiative gegen Kriegsmaterialexporte "Spitzeldienste für die Rüstungsindustrie" geleistet, teilten die Public-Eye-Organisatoren Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace Schweiz am Donnerstag mit. Farner PR verwahrte sich in einer Stellungnahme gegen den Vorwurf der Bespitzelung. Die Agentur habe an einer von der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) ausgeschriebenen öffentlichen Veranstaltung teilgenommen, die ausdrücklich allen Interessierten offen gestanden sei.

Nebst Farner PR sind auch der Pharmakonzern Roche und das Internationale Olympische Komitee (IOC) für den "Swiss Award" nominiert. Roche wird für zwei in China durchgeführte Transplantationsstudien kritisiert, dem IOC droht die Auszeichnung, weil es im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Vancouver (Kanada) die Landfrage nicht geklärt haben soll.

Für den "Global Award" sind ebenfalls drei Unternehmen in den Fokus von EvB und Greenpeace geraten: Erstens der Stahlkonzern "Arcelor Mittal", zweitens der französische Energieversorger GDF Suez und drittens die Royal Bank of Canada (RBC). Die "übelste Firma" der Kategorien "Swiss Award" und "Global Award" erhält den "People's Award". Der "Gewinner" wird mit einer Internet-Wahl bestimmt. Die Abstimmung dauert noch bis am 26. Januar. Zudem wird am WEF-kritischen Anlass erstmals ein "Greenwash Award" verliehen, bei dem es um die "unglaubwürdigsten Sozial- und Öko-Label" geht. Nominiert sind gemäss Mitteilung der vom WWF mitinitiierte "Runde Tisch für verantwortliches Soja", die "Gesundheitsförderung Schweiz" sowie das "UNO-Wassermandat".

Die Preisverleihung der Public Eye Awards findet am 27. Januar in Davos statt. Hauptredner ist der amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz. Einen Vortrag hält auch der grüne Politiker und ehemalige deutsche Umweltminister Jürgen Trittin. Moderiert wird der WEF-kritische Anlass von der deutschen Schauspielerin Julia Jentsch. Für Unterhaltung sollen der Schauspieler und Musiker Carlos Léal, der Rapper Greis sowie der Satiriker Patrick Frey sorgen. (sda)


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren