15.05.2025

HarbourClub

Kompass für Kommunikation lanciert

Der «CCO Compass 2025» bietet Unternehmen Strategien gegen Fake News, Fragmentierung und Polarisierung. Der HarbourClub fordert eine Neupositionierung der Kommunikationsfunktion: Kommunikationschefs sollen künftig mehr Autorität erhalten und als Stakeholder-Relations-Manager agieren.
HarbourClub: Kompass für Kommunikation lanciert
Der HarbourClub hat mit seinem «CCO Compass 2025» eine Wegleitung für Unternehmen vorgelegt, wie diese ihre Kommunikation in der Zeitenwende gestalten können. (Bild: persoenlich.com/cbe)

HarbourClub-Präsident Hans-Peter Nehmer hat am Donnerstagnachmittag am SwissMediaForum in Luzern den «CCO Compass 2025» vorgestellt. Der Leitfaden bietet Unternehmen eine Wegleitung, wie sie ihre Kommunikation angesichts von Fake News, Fragmentierung und Polarisierung in der «neuen Öffentlichkeit» gestalten können.

13 konkrete Massnahmen hat die Vereinigung der Kommunikationsverantwortlichen der grössten Schweizer Unternehmen zusammengetragen, die Firmen helfen sollen, mit fünf zentralen kommunikativen Handlungsfeldern der aktuellen «Zeitenwende» umzugehen. Unabhängig von Grösse und Branche müssen Firmen Lösungen für die Gewinnung von Vertrauen sowie für den Umgang mit der Fragmentierung der Öffentlichkeit, mit der Polarisierung der Gesellschaft, mit der bedrängten Wahrheit und mit den veränderten Aufgaben der Kommunikationsfunktion finden, heisst es in einer Mitteilung.

«Die Autorität ist kein Selbstzweck, sondern ist nötig, um die Reputation zu schützen und die Geschäftsleitungsmitglieder von den Risiken zu entlasten, die aus schönfärberischem oder allzu taktischen und opportunistischen Kommunizieren resultieren», so Hans-Peter Nehmer in einem persoenlich.com-Interview.

Der Leitfaden empfiehlt, dass Kommunikationschefs künftig zu Stakeholder-Relationship-Managerinnen werden sollten, die aus der «Dienstleistungsfalle» herauskommen und mit mehr Autorität ausgestattet werden müssen. Laut dem Bericht ist Haltung für Unternehmen weiterhin wichtig, sollte aber künftig nicht taktisch, sondern noch strategischer bezogen werden. Als Beispiele für Themen, bei denen Haltungsbezug relevant sein kann, werden Klimawandel, Nachhaltigkeitsthemen, die Beziehung der Schweiz zur EU und die Sicherung des sozialen Friedens genannt.

In der Zeitenwende werde Kommunikation für Unternehmen bedeutender und anspruchsvoller, heisst es im Bericht. Statt Aktionismus brauche es eine stimmige Firmenerzählung mit faktenbasiertem Storytelling über alle Kanäle, wobei auf Reisserisches, Halbwahres und Schönfärberisches verzichtet werden sollte. Nehmer fasst laut Mitteilung zusammen: «Eine Kommunikationsabteilung, die lediglich ‹interner Dienstleister› ist und nicht steuernde Funktion, ist früher oder später ein Reputationsrisiko.»

Der «CCO Compass 2025» entstand anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums des HarbourClubs in einem mehrstufigen Prozess, bei dem alle knapp 100 Mitglieder des Clubs zur Mitwirkung eingeladen waren. Das vollständige Dokument ist auf der Website des HarbourClubs zugänglich. (pd/cbe)


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KOMMENTARE

Peter Rosenthal
16.05.2025 07:28 Uhr
Von der Dienstleistungsfalle in die Haltungsfslle. Kein bisschen schlauer geworden. Die Produkte und Dienstleistungen müssen erfolgreich sein. Und wenn das Unternehmen meint, mit einer vertieften Integration in die EU erfolgreicher zu sein, dann meinetwegen. Das hat, und sollte, aber nichts mit Haltung zu tun haben.
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