18.03.2008

Achille Casanova

Notizen des Bundesratssprechers werden nicht zerstört

Einblick erst in 50 Jahren möglich.

Die Notizhefte des ehemaligen Vizekanzlers und Bundesratssprechers Achille Casanova landen doch nicht im Aktenvernichter. Die Bundeskanzlei lässt sie ins Bundesarchiv aufnehmen. Historikerinnen und Historiker können jedoch erst in 50 Jahren Einblick nehmen.

So lange dauert die für die 214 Hefte von Casanova verfügte Schutzfrist, wie Manuela Hoefler, Sprecherin des Bundesarchivs, zu einem Bericht in der Westschweizer Zeitung "La Liberté" vom Montag sagte. Die Hefte mit den Notizen aus den Amtsjahren Casanovas von 1981 bis 2005 sind bereits im Bundesarchiv angekommen.

Bei seinem Rücktritt 2005 hatte Achille Casanova gesagt, es sei bereits 1981 entschieden worden, dass seine Notizhefte zerstört würden. Namentlich Historiker reagierten auf diese Ankündigung mit Empörung. Die Bundeskanzlei änderte daraufhin die dem Gesetz zugehörende "Liste von Archivgut mit verlängerter Schutzfrist". Künftig bleiben somit alle Notizhefte der Protokollführer bei den Bundesratssitzungen für die Nachwelt erhalten.

Achille Casanova nahm in seinen 24 Jahren als Vizekanzler an rund 1200 Sitzungen der Landesregierung teil. Ab 2000 war der Tessiner Christdemokrat ausserdem auch deren Sprecher. Sein Nachfolger, der Deutschschweizer Sozialdemokrat Oswald Sigg, präsentierte erstmals im August 2005 die Entscheidungen der Regierung. (sda)



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