08.11.2011

"Pressesprecherin des Jahres"

Sonja Zöchling

Peter Hartmeier verliert massiv - seine Erklärung.

Sonja Zöchling Stucki ist die diesjährige Schweizer Pressesprecherin des Jahres. Mehr als 200 Wirtschafts- und Fachjournalisten haben für den "Schweizer Journalist" die Arbeit der Sprecher in der Schweiz bewertet. Mit der Sprecherin des Flughafen Zürichs wurde erstmals eine Frau auf Platz 1 gereiht. Sonja Zöchling Stucki war allerdings in den vergangenen fünf Jahren zuverlässig zwischen Rang 4 und 7 platziert gewesen. Auf Platz 2 in diesem Jahr ist Jean-Claude Donzel von Swiss. Den dritten Platz belegt Migros-Sprecher Urs Peter Naef.

Den grössten Absturz in diesem Jahr erlebte UBS-Sprecher Peter Hartmeier, der gleich 28 Ränge nach hinten gereiht wurde und damit auf Platz 64 landete. Gegenüber persoenlich.com zeigt sich Peter Hartmeier enttäuscht über dieses Ergebnis. Er habe den Eindruck, dass das Gesamtproblem der Finanzbranche beurteilt wurde und weniger die konkrete Leistung der UBS-Medienstelle. Als Chefredaktor beim "Tages-Anzeiger" sei er auf der entsprechenden Liste sehr schnell weit oben gelandet und habe mit seinem Team auch den Titel "Redaktion des Jahres" holen können. Trotzdem verliert Peter Hartmeier den Humor nicht: "Es war viel einfacher, beim 'Tagi' beliebt zu sein, als bei der Bank. Aber wir arbeiten daran!" Publigroupe-Sprecher Beat W. Werder ist der Aufsteiger des Jahres. Er verbesserte sich um 37 Plätze und liegt nun auf Platz 26.

Gross ist die Freude über den Titel natürlich bei Sonja Zöchling Stucki. Über ihr nächstes berufliches Ziel spricht sie im Interview auf persoenlich.com:

Was bedeutet Ihnen dieser Titel?

Ich freue mich riesig, und zwar nicht nur für mich, sondern für mein ganzes Team. Ich bin stolz, dass ich es offenbar als erste Frau zuoberst aufs Pressesprecher-Podest geschafft habe.

Wann haben Sie erfahren, dass Sie den Titel bekommen?

Das war am 26. Oktober. Ich erinnere mich so genau daran, weil ich wegen eines Medienrundgangs auf der neuen Zuschauerterrasse viele verpasste Anrufe auf meinem iPhone vorfand. Eine Nummer war mir nicht bekannt. Ich rief an, und am andern Ende nahm Markus Wiegand vom "Schweizer Journalist" ab und eröffnete mir die tolle Nachricht. Ich wollte es erst gar nicht glauben, sondern abwarten, bis ich es schwarz auf weiss sehe. Und jetzt freue ich mich gleich doppelt.

Sie sind die erste Frau, die Pressesprecherin des Jahres wird. Zufall?

Ich glaube, es hat nicht so viel mit Zufall, denn mit meiner Leistung zu tun. Ich setze mich mit vollem Engagement für den Flughafen Zürich ein, und ich weiss auch um den Zeitdruck von Journalisten. Mein Ziel ist es, immer alle Anfragen speditiv zu bearbeiten, damit jeder seinen Job erledigen kann. Mit der Tatsache, dass ich eine Frau bin, hat das wahrscheinlich nicht so viel zu tun.

Was machen Sie besser als Ihre Kollegen? Oder wann sind Sie mit sich zufrieden?

Ich weiss nicht, ob ich etwas besser mache. Ich setze mich mit Herzblut für "meinen" Flughafen ein und das beeinflusst offensichtlich in starkem Masse die Qualität meiner Arbeit.

Welche nächsten beruflichen Ziele haben Sie?

Der Flughafen Zürich ist wohl der spannendste Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann. Dass ich als Leiterin Unternehmenskommunikation mit meinem Team viel dazu beitragen darf, die Wahrnehmung des Schweizer Tors zur Welt in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen, macht mich stolz. Ich werde mich auch in den nächsten Jahren mit vollem Engagement dafür einsetzen.

Abgefragt wurde auch die Arbeit der PR-Agenturen. Lemongrass Communications ist wie bereits im Vorjahr auf Platz 1 vor Richterich & Partner und IRF Communications. Erstmals erhoben wurde die Arbeit der Sprecher staatlicher Stellen. Die Kommentare der Politikjournalisten sind teilweise erschreckend bis verheerend. "Sie sagen nichts, sie wissen nichts und sie sind nicht erreichbar", urteilten die Journalisten über die meisten Sprecher staatlicher Stellen.

Die komplette Liste mit allen Auf- und Absteigern und allen Journalisten-Kommentaren steht im "Schweizer Journalist", der am Mittwoch erscheint.

Interview und Text: Christine Schnyder


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