05.11.2022

Migros

Uneinigkeit über die Zukunft

Nach dem Rücktritt von Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen spitze sich laut einem Bericht der Machtkampf zu. Es herrsche Uneinigkeit darüber, in welche Richtung sich der orange Riese mit seinen Genossenschaften bewegen solle.
Migros: Uneinigkeit über die Zukunft
Wie wird es mit den zehn regionalen Genossenschaften der Migros weitergehen? (Bild: Keystone/Christian Beutler)

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen Ende April 2023 als Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) zurücktreten werde (persoenlich.com berichtete).

Nun spitze sich der Machtkampf zwischen der Migros-Zentrale und den regionalen Genossenschaften zu, schreibt der Blick in der Samstagsausgabe. Es stelle sich die Frage, wie es mit den Genossenschaften künftig weitergehe. Sie können nur mit Mühe von der Konzernzentrale, dem Migros Genossenschaftsbund, kontrolliert und gesteuert werden. Brauche es tatsächlich zehn regionale Genossenschaften, oder wären vielleicht drei oder vier mit zentralem Einkauf und Logistik effizienter, fragt der Blick.

Die Abstimmung über den Verkauf von Alkohol habe gezeigt, wie tief die Risse seien. Unter Kennern der Migros sei man sich nicht einig darüber, wohin sich die Genossenschaften bewegen sollten. In einigen grossen Genossenschaften gebe es eine Art Konsens, dass es den Überbau gar nicht mehr brauche, so ein ehemaliges hohes Kadermitglied gegenüber der Zeitung. Laut einer anderen Quelle sprechen die regionale Verankerung und die Nähe zu den Kunden für die Beibehaltung der aktuellen Struktur. Laut einem Detailhandelsexperten sei die Not noch nicht gross genug, damit eine Reform durchgeführt werde. Nur wenn die Migros blutrote Zahlen schreibe, würde sie bereit sein, sich unter das Dach des MGB zu begeben oder mit einer anderen Genossenschaft zusammenzuspannen, sagt er gegenüber dem Blick. (pd/mj)


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