18.05.2018

Frontwork

Weshalb es unbedingt Neon sein muss

Die Agentur hat das 25hours Hotel Langstrasse – ein kleines Universum zwischen Banken, Rotlicht, Kunst und Kapital – in Szene gesetzt.
Frontwork: Weshalb es unbedingt Neon sein muss

In unmittelbarer Nähe zum Zürcher Hauptbahnhof, am Knotenpunkt zwischen der Langstrasse und der hypermodernen Europaallee, treffen Welten aufeinander. Rote High Heels und Netzstrümpfe begegnen hier Krawatten und Massanzügen. An diesem Punkt hat sich das 25hours Hotel Langstrasse ein eigenes, kleines Universum geschaffen, inspiriert von diesen Kontrasten. Das Hotel ist Leihhaus, wenn «zu wenig Stutz» für die Übernachtung da ist. Es ist Galerie für wechselnde Künstler, mit unterschiedlichen Stilrichtungen. Und es ist ein kulinarischer Hotspot, an dem man die orientalische Weltküche geniessen kann, wie es in einer Mitteilung heisst.

«Da muss es schon Neon sein», sagte Anita Vogler, General Manager und treibende Kraft des 25hours Hotel Langstrasse, vor dem Auftrag. «Neon strahlt mehr und ist stylish – das passt perfekt ins Rotlichtmilieu und in unser Konzept.» Als der Projektleiter von Frontwork von dieser Idee erfuhr, war sein erster Gedanke: «Lass die Finger davon!» Ungeschützte Neonröhren, die unter Hochspannung stehen, an einer Fassade zu installieren, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, zählen zu den besonders grossen Herausforderungen.

Begonnen hat das Projekt vor zwei Jahren. Rund 1500 Meter Kabel, 1300 Rohrhalter, 455 Montagestunden und 270 Neonbuchstaben später hat der «Chreis Cheib» nun einen weiteren Brennpunkt. Um das Projekt erfolgreich über die Bühne zu bringen, brauchte es ein paar starke Ideen. Die Neonbuchstaben konnten nicht wie angedacht an der Fassade befestigt werden. Eine eigens erstellte Unterkonstruktion trägt nun das Gewicht. Um die Buchstaben anzubringen, mussten die Spezialisten von Frontwork die Fassade öffnen – bei laufendem Hotelbetrieb.

Für das Verbauen der Transformatoren war eine unkonventionelle Lösung nötig. Gewünscht war die Montage im Innenbereich, die nur mit aufwendigen Kernbohrungen möglich gewesen wäre. Deshalb entschieden sich Frontwork und der Auftraggeber für die Variante zur Unterbringung der Trafos innerhalb der Lüftungsbleche, in den Pfeilerverkleidungen. Eine optisch und architektonische Top-Leistung ist der Schriftzug: 25 folierte Glasflächen sind als Einzelbuchstaben auf dem Dach installiert. Die Elemente sind einzeln mit LED-Modulen ausgeleuchtet und von weitem gut zu erkennen. Die ganze Anlage wirkt wie ein zusätzliches Stockwerk. Der Unterhalt ist einfach, dank rückseitigem Zugriff vom Dach aus.

Das Hotel ist begeistert vom Resultat. «Es war ein ‹Chrampf› und benötigte einen langen Atem, schlussendlich wurde aber etwas auffallend Schönes daraus», so Vogler. (pd/cbe)

 



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