Donald Trump hat sich entgegen aller Prognosen durchgesetzt. Aus Markensicht ist sein Erfolg keine Überraschung. Dies lässt sich anhand einiger grundlegender Prinzipien aufzeigen. Arme Hillary: Sie wiederholte ihre Fehler und missachtete die Grundregeln erfolgreicher Markenführung – wie schon beim Wahlkampf gegen Obama.
Folgende fünf Prinzipien machen deutlich, wie und warum Donald Trump die Wahlkampf-Schlacht für sich entscheiden und zum mächtigsten Mann der Welt werden konnte:
1. Starke Marken haben eine Mission: Schon gegen Barack Obama hatte Hillary Clinton kein Konzept, keine klare Botschaft, keine Werte, für die sie stand. Obama hingegen stand für «Change». Trump wiederum schaffte es, den amerikanischen Traum erfolgreich wieder heraufzubeschwören und verdichtete dies in «Make America Great Again». Was war nochmal die Mission von Hillary?
2. Starke Marken nutzen Gründungsmythen: «Du kannst es schaffen, wenn du nur hart genug dafür arbeitest». Obschon er selbst nie ein Tellerwäscher oder «Blue Collar» war, verkörperte er den amerikanischen Ur-Mythos mit seinem unbändigen Ego – einer gegen alle – nahezu perfekt. Dieses Profil des authentischen Machers, der gegen das «System» kämpft und «einer von ihnen» ist, pflegte er bis zuletzt.
3. Starke Marken verstehen Trends und Nährböden: So wie Obama damals eine Wechselstimmung als Nährboden für seine Kampagne aufgegriffen hat, nutzte Trump die Ablehnungsenergie der Abgehängten, Enttäuschten und «Nicht-Gehörten». Hillary hatte nur die Energie der Etablierten. Diese war schwächer, defensiver und ungerichterer. Trends und Nährböden sind Verstärker von Botschaften. Nichts ist kraftvoller als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
4. Starke Marken folgen nicht, sie führen. Kein Präsident vor Trump dürfte je so viele «eiserne» Wahlkampfregeln gebrochen und so viele Beraterteams in die Verzweiflung getrieben haben wie «The Donald». Er folgte unbeirrt seinem Bauchgefühl, überstand unzählige öffentliche Distanzierungen innerhalb der Partei und setzte seine kalkulierten, medienwirksamen Entgleisungen fort. Bis sich die Analysten am Ende die Augen rieben und feststellten, dass er mit seinem «Troll-Campaigning» Twitter als Waffe virtuos eingesetzt und am Ende zahlreiche Wahlkampfregeln neu definiert hatte.
5. Starke Marken haben starke Grenzen: Die Nation wird von den Bürgern der USA nahezu religiös überhöht, sie ist Teil ihrer Identität – im Gegensatz zu uns Europäern, wir sind distanziert und kritisch zu uns selbst. Zwei Weltkriege haben ihr Übriges getan. «USA, USA, USA» lautet der Kampfruf aller Amerikaner, der bei uns höchstens im Fußball möglich ist. Mit seiner «Mauer gegen Mexiko»-Rhetorik hat er auch diesen Grundsatz der Markenführung prototypisch umgesetzt und sich konsequent gegen alle anderen abgeschottet.
KOMMENTARE
14.11.2016 14:31 Uhr
13.11.2016 20:38 Uhr
11.11.2016 16:14 Uhr
BLOG
Die Marke Trump