Was bereits Ende 2019 angekündigt wurde, nimmt jetzt Formen an: SRF streicht die Onlineauftritte der einzelnen Regionalredaktionen bei srf.ch/news. Trotz grosser Bemühungen erreicht das heutige, stark auf die Newsvermittlung ausgerichtete Angebot nur geringe Zugriffszahlen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Mittels einer repräsentativen Studie habe die Markt- und Publikumsforschung von SRF die Gründe dafür ermittelt. Die Resultate seien eindeutig gewesen: Die Userinnen und User würden von SRF in der Regionalberichterstattung überregional interessante Themen sowie Hintergründe und Einordnungen zu regionalen Grossereignissen erwarten. Kein Bedürfnis sind dagegen reine Newsmeldungen, heisst es in der Mitteilung. Mit der Neuausrichtung des Angebots trage SRF diesen Ansprüchen vollumfänglich Rechnung.
Inhalte aus den Regionen erhalten im Onlineangebot von SRF News dafür mehr Sichtbarkeit: Ausgespielt werden die Artikel künftig über reichweitenstarke Kanäle, insbesondere über die SRF-News-App, srf.ch/news und srf.ch. Dort erscheinen sie unter der Rubrik «Schweiz» und werden nach Aktualität und Relevanz platziert. Künftig realisieren die Regionalredaktionen schwerpunktmässig Audio- und Videoinhalte zu regionalen Themen von überregionalem Interesse. Dazu gehören beispielsweise Grossereignisse oder politische Entscheidungen mit Auswirkungen über die Region hinaus, Pilotprojekte, die exemplarischen Charakter haben, oder Geschichten über regionale Pioniere, wie es in der Mitteilung heisst.
Weniger ist mehr
Mit der Neuausrichtung werde die Anzahl der digitalen Geschichten aus den Regionen, insbesondere der Kurznews, insgesamt zwar reduziert. Dadurch hätten die Redaktionen jedoch mehr Zeit für aufwendige Recherchen und das Realisieren von Hintergrundbeiträgen, womit Recherche, Einordnung und Hintergrundberichterstattung auch im Regionalen mehr Platz erhalten würden. Insgesamt werde die Regionalberichterstattung durch diese Massnahmen gestärkt und sichtbarer gemacht.
«Bei SRF haben regionale Themen traditionell einen hohen Stellenwert. Dafür sorgen die sieben Regionalredaktionen im Radio und die rund 25 Inlandkorrespondentinnen und -korrespondenten im Fernsehen», wird Stefan Eiholzer, Leiter der SRF-Regionalredaktionen, zitiert. «Mit dem neuen Konzept verändern wir den Fokus von regionalen Geschichten im Web. Wir konzentrieren uns auf weniger, dafür exemplarische Themen. Die Userinnen und User der Deutschschweiz erhalten dadurch mehr Analysen, Recherchen und Hintergrundberichte als bisher. Damit wollen wir den Stellenwert von regionalen Geschichten erhöhen.»
Der Start für das neue Onlineangebot aus den Regionen ist im September 2020 vorgesehen. Die zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Mittel für die regionale Onlineberichterstattung bleiben unverändert, für die Planung und Realisierung der Inhalte sind wie bis anhin die sieben Regionalredaktionen zuständig. (pd/cbe)