05.10.2023

Brinkertlück

Die Frauenzentrale Zürich geht auf OnlyFans

Am 5. Oktober, dem Internationalen Tag gegen Prostitution, hat die Organisation einen eigenen Account eröffnet. Doch dabei geht es nicht um die Veröffentlichung von sexualisierten Clips, sondern um eine Hilfeleistung für die Content-Creatorinnen auf der Plattform.

Als erste Organisation für Frauenrechte weltweit betreibt die Frauenzentrale Zürich einen Account auf der Bezahlplattform OnlyFans. Die Frauenzentrale nutzt den Kanal, um über ihr Engagement zu informieren, bietet Informationen zu Anlaufstellen und Frauenrechte und zeigt im Austausch mit Frauenorganisationen aus anderen Ländern, wo sich Frauen bei Bedarf melden können.

Obwohl viele der Frauen freiwillig auf der Plattform sind, ist der Graubereich zwischen Selbstbestimmung und Zwang gross. Auch finanziell lohnt sich OnlyFans nur für die allerwenigsten Content-Creatorinnen, wie es in einer Mitteilung heisst.

Dazu sagt Olivia Frei, Geschäftsleiterin der Frauenzentrale Zürich: «Wir sind uns bewusst, dass diese Aktion vielleicht im ersten Moment aufschreckt. Aber was die Frauenzentrale Zürich auszeichnet, ist, dass wir dort sind, wo Frauen Unrecht getan wird. Sei es auf der Strasse oder eben auch auf Social Media. Daher haben wir einen Kanal auf auf OnlyFans lanciert. Content-Creatorinnen werden über ihre Rechte aufgeklärt und finden Informationen zu möglichen Anlaufstellen. Des Weiteren rufen wir natürlich dazu auf, sich mit einer Spende oder gar mit einer Mitgliedschaft für die Rechte der Frauen zu engagieren. Anders als der übliche Content auf der Plattform sind all unsere Inhalte frei verfügbar.»

Die Aktion wird darüber hinaus auch auf anderen Social-Media-Kanälen beworben.

Dennis Lück von Brinkertlück Schweiz fügt hinzu: «Alle reden immer über Mut. Die Frauenzentrale Zürich macht nun etwas wirklich Mutiges und geht dahin, wo es um alles andere als um Frauenrechte geht. Wir sind stolz, solche Ideen als Werteagentur begleiten zu dürfen.»

Die Frauenzentrale Zürich unterstützt, vernetzt und vertritt die Anliegen von Frauen in Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft. Als privater Verein finanziert sie sich zum grössten Teil aus eigenen Mitteln, weshalb sie auf wohlwollende Spenderinnen und Spender angewiesen ist, wie es in der Mitteilung heisst. (pd/cbe)



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