Hunderttausende Technofans tanzten am Samstagnachmittag um das Zürcher Seebecken. Pünktlich zum Start der Technoparade um 14.00 Uhr hörte es in Zürich am Samstagnachmittag auf zu regnen, und die Sonne kam wieder hervor.
Die 1992 als Tanzdemonstration ins Leben gerufene Veranstaltung ist längst zu einem grossen Volksfest geworden. Wummernde Bässe, teils schrille oder sehr knappe Outfits und ausgelassene Stimmung prägten auch dieses Jahr wieder die weltweit grösste Technoparty.
Unter das tanzfreudige Volk mischte sich erstmals auch ein Bundesrat. Berset gesellte sich bei seinem nicht öffentlich angekündigten Besuch an der Street Parade mit Hut, Sonnenbrille und Federboa zu den Technofans und tanzte auf einem der 30 Lovemobiles des Umzugs mit. Ein Video davon veröffentlichte der amtierende Bundespräsident auf seinem Instagram Account.
Zuvor traf Berset im Hotel Baur au Lac in Begleitung der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) Joel Meier, den Präsidenten des Street-Parade-Vereins, und Marek Krynski, den Gründer der Veranstaltung.
In einem Gastbeitrag für den Tages-Anzeiger lobte Berset die Bedeutung der Grossveranstaltung. Die Street Parade verweise auf die bedeutende Rolle, die Zürich neben Berlin in der Geschichte des Techno gespielt habe. Es sei erstaunlich, dass in 30 Jahren noch nie ein Mitglied der Landesregierung den Anlass offiziell besucht habe, so Berset weiter. Die Street Parade habe offizielle Anerkennung verdient.
Die Zürcher Sicherheits- und Rettungskräfte standen im Grosseinsatz. Von grösseren Zwischenfällen war bis zum frühen Abend nichts bekannt. Das Festgelände war für den Verkehr grossräumig abgesperrt, auch der öffentliche Verkehr war stark eingeschränkt.
Um die jeweils anfallenden Abfallberge zu verkleinern, wurde an den offiziellen Verpflegungsständen erstmals Depot verlangt für PET-Flaschen und Getränkedosen. Zudem sollen so viele Abfälle wie möglich rezykliert werden.
Ob die Massnahmen den gewünschten Nutzen brachten, war am Samstagabend noch unklar. Wie ein Augenschein vor Ort zeigte, lag wie in früheren Jahren viel Abfall am Boden, zahlreiche Abfalleimer waren bereits am späten Nachmittag überfüllt.
Auf den Lovemobiles und den Bühnen entlang der Route wird bis Mitternacht Musik gespielt. Danach wird an dutzenden Partys in den Zürcher Clubs weitergetanzt. (sda/nil)