16.09.2008

RTL

Dieter Bohlens abwertende Sprüche nur noch am Abend

Jugendschützer siegen gegen den Privatsender.

Der Privatsender RTL hat im Streit mit der Kommission für Jugendschutz (KJM) nun doch eingelenkt. Nach mehr als sechsmonatigen Auseinandersetzungen hat der Kölner Sender die von der KJM verhängte Strafe in Höhe von 100'000 Euro akzeptiert. "Wir haben in mehreren Folgen der vierten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) Verstösse gegen die Jugendschutzbestimmungen festgestellt", erläutert eine Sprecherin der KJM gegenüber pressetext die Gründe für die Strafzahlungen.

Die Jugendschützer kritisierten dabei vor allem das "entwicklungsbeeinträchtigende Angebot" für Kinder unter zwölf Jahren. "Das abwertende Verhalten der Jury, insbesondere die Inszenierung der Casting-Auftritte durch RTL, in deren Rahmen die Kandidaten gezielt lächerlich gemacht und damit dem Spott eines Millionenpublikums ausgesetzt wurden, ist kritisch zu sehen", sagt die KJM weiter.

Mittlerweile erklärte RTL jedoch, dass man zwar die Strafe für die Nachmittags-sendungen akzeptieren werde, die Klage gegen die Beanstandungen der 20.15 Uhr-Sendungen aber bestehen bliebe. Die Sprüche sollen dort weiterhin hart bleiben, sagte eine RTL-Sprecherin der "Bild"-Zeitung.

Bohlens umstrittene Sprüche wie "Deshalb haben irgendwelche Leute Drogen erfunden -- um so was auszuhalten" oder "So lange wir Stimmen in Deutschland haben wie deine, müssen wir uns nicht wundern, dass die Geburtenrate sinkt" werden Zuschauer der nächsten Staffel also nicht mehr in den Wiederholungen im wöchenendlichen Tagesprogramm zu hören bekommen. RTL kündigte unterdessen an, die kommenden DSDS-Folgen vor deren Aussendung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen zur Kontrolle vorzulegen. (pte)


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