23.01.2008

Hollywood

Falsche Zahlen über Filmpiraten

Vorwürfe zu illegalen Downloads relativiert.

Die Motion Picture Association of America (MPAA) hat jahrelang kolportierte Zahlen zum Thema Filmpiraterie revidiert. Bislang ging die Organisation davon aus, dass ein Grossteil der Umsatzverluste im Filmgeschäft auf Studenten zurückzuführen sei, die sich Titel illegal aus dem Netz herunterladen. Doch diese Annahme ist offenbar falsch, wie die MPAA jetzt verlautbart hat. In einer Studie von 2005 hiess es, dass Studenten mit Breitbandzugang für 44 Prozent der Verluste verantwortlich sind. Diese Zahl wurde nun auf 15 Prozent korrigiert.

In den vergangenen Jahren hatte die MPAA mithilfe der "falschen" Zahlen Druck auf Universitäten ausgeübt und gefordert, die dortigen Campus-Netzwerke stärker zu überwachen. Damit sollte der Verbreitung von illegalen Downloads Einhalt geboten werden. Auch gesetzliche Verschärfungen wollte die Organisation auf Basis der Studie durchsetzen. Nun spricht man von einem "menschlichen Fehler", der dazu führte, dass die Erhebungen zu einer weit überhöhten Zahl führten.

Die Erhebungen des US-Marktforschungsunternehmens LEK, das die Studie für die MPAA durchgeführt hatte, gehen indes von 6,1 Mrd. Dollar Verlusten für die heimische Filmindustrie aufgrund von weltweiter Piraterie aus. Der grösste Anteil des Schadens entsteht laut dem Bericht ausserhalb der USA. Abgesehen von der falschen Zahl bezüglich der Studenten wurden laut MPAA keine Fehler gefunden. Die Organisation wolle die Zahlen allerdings noch einmal von einer unabhängigen dritten Partei überprüfen lassen. (pte)


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