09.01.2008

Studie

Gängige Gamer-Klischees widerlegt

Computerspieler sind gesellig und kommunikativ.

Eine Gruppe deutscher Kommunikationswissenschaftler hat das gängige Bild von Online-Gamern widerlegt. Klischees wie jenes, dass regelmässiges Computerspielen zu unkommunikativem oder gewalttätigem Verhalten führe, treffen laut einer aktuellen Studie über Teilnehmer von World of Warcraft (WoW) keineswegs zu. Vielmehr zeigte sich im Zuge der Untersuchungen, dass die Gamer besonders kommunikativ und gesellig sind.

Außerdem konnten die Forscher Andreas Hepp von der Universität Bremen und der Trierer Soziologe Waldemar Vogelsang, die sich im Speziellen mit der LAN-Szene befassten, beobachten, dass Computerspieler mitunter eine besondere Kompetenz in technischen Fragen entwickeln und sich häufig durch eine Vorliebe für anspruchsvolle Unterhaltung auszeichnen.

Laut den Wissenschaftlern seien gerade die kollektiven Ballerspiele in expressive Verhaltensmuster eingebunden, an Witz gekoppelt und würden Spass und Albernheiten hervorrufen. Die Games stützen demnach einen "Befreiungsversuch von den Rationalitätsanforderungen und der Problembeladenheit der modernen Alltagsrealität" und geben den Spielern einen Freiraum, in dem sie im Gegensatz zum realen Leben auch einmal über die Stränge schlagen könnten. In keinem Fall seien die LAN-Spieler Einzelgänger, die mit Sucht und Gewalt zu kämpfen hätten.

Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass Computerspiele künftig noch mehr den Alltag durchdringen und kulturprägend wirken werden. Bislang sind besonders Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sowie männliche Spieler die vorherrschende Gruppe unter den Online-Gamern. Doch auch immer mehr ältere Nutzer über 35 Jahren finden Gefallen an Online-Spielen. Diese gelten vor allem als Freizeit- und Gelegenheitsspieler, die ihr Hobby mit ihren beruflichen und familiären Aktivitäten abstimmen. (pte)


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