30.01.2022

Kulturpreis

Hannes Binder wird ausgezeichnet

Der Schweizer illustriert Texte im NZZ Folio, Der Spiegel, Stern und Die Zeit. Sein Markenzeichen: vorgetäuschter Holzschnitt in Schwarz und Weiss.
Kulturpreis: Hannes Binder wird ausgezeichnet
Durch QR-Codes bringt er in seinem graphischen Roman Figuren miteinander in einen Dialog: Hannes Binder. (Bild: Litar/Ayse Yavas)

Der mit 50'000 Franken dotierte Kulturpreis des Kantons Zürich geht 2022 an Hannes Binder für seine ausgewiesene künstlerische Qualität und Eigenständigkeit.  Damit zeichnet der Regierungsrat einen etablierten, vielseitigen und innovativen Künstler aus, wie es in einer Mitteilung heisst. Der 75-Jährige hat an der Zürcher Kunstgewerbeschule studiert und ist seit 1972 als selbstständiger Illustrator für zahlreiche Printmedien und Buchverlage tätig, darunter stilprägende Publikationen wie NZZ Folio, Der Spiegel, Stern und Die Zeit.
 
Daneben verfasst Hannes Binder seit über dreissig Jahren eigene Comic- und Bilderbücher. Die Schabkartontechnik – der vorgetäuschte Holzschnitt – ist Hannes Binders Markenzeichen. Sowohl nach literarischen Vorlagen als auch bei eigenen Geschichten verdichtet er Raum und Zeit, Architektur und Natur zu komplexen Bildern. Seine Welten – fantastische Kompositionen in Schwarz und Weiss – sind abstrakt, und gerade deshalb entfalten sie einen grossen Sog: In seinen Schraffuren kann man sich verlieren und vieles wiederfinden. Sie verbinden die grosse Geste mit der Sorgfalt zum Detail.
 
Neben seiner wichtigen Rolle für die Schweizer Kinder- und Jugendliteratur ist auch Hannes Binders Innovationsgeist hervorzuheben. In der 2020 erschienenen Graphic Novel «Der Digitale Dandolo» geschieht medial radikal Neues: Zum Beispiel werden durch die Verwendung von QR-Codes verschiedene Zeitebenen und Figuren miteinander in einen Dialog gesetzt, und so für das Erzählen von Geschichten ganz neue Möglichkeiten geschaffen. (pd/mj)
 


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