17.02.2009

Facebook

Heimliche Änderung der Nutzungsbestimmung verärgert User

Verwendungsrecht bleibt auch nach Löschung des Profils bestehen.

Das Social Network Facebook hat mit der Änderung seiner Geschäftsbedingungen eine Welle von Kritik und Widerstand ausgelöst. Laut den neuen Nutzungsbedingungen kann Facebook über jegliche Art von Daten frei verfügen und diese nach Belieben weiter verwenden, selbst wenn sich ein Mitglied längst von der Plattform abgemeldet hat. Das Recht auf die Verwendung von Nutzerdaten hielt sich Facebook zwar bereits seit jeher vor, dass aber auch Informationen von Ex-Mitgliedern unbeschränkt verarbeitet werden können, erregt nun grossen Unmut bei Nutzern und Datenschützern. So haben sich in kürzester Zeit Protestgruppen innerhalb des sozialen Netzwerks, aber auch ausserhalb in Internetforen und Blogs gebildet.

Der Plattform-Gründer Mark Zuckerberg versucht indes zu beschwichtigen und stellt eine weitere Klarstellung bzw. einfacher formulierte Nutzungsbedingungen in Aussicht. "Unsere Philosophie, dass die Leute ihre Informationen besitzen und selbst kontrollieren, mit wem sie diese teilen, bleibt weiter aufrecht", schreibt Zuckerberg in einem offiziellen Blogeintrag. Derzeit sei vieles in den AGBs zu sehr formal verfasst, das solle sich ändern. Dass die Bestimmungen selbst überarbeitet werden, kündigt Zuckerberg allerdings trotz der heftigen Kritik nicht an.

Die bereits am 4. Februar geänderten Bestimmungen blieben zunächst weitgehend unbemerkt. Erst als am vergangenen Sonntag eine Verbraucherschutzorganisation in den USA darauf aufmerksam machte und die Nutzungsbedingungen eingehend durchleuchtete, nahm die breite Öffentlichkeit davon Notiz. Vor der Änderung war es möglich gewesen, sich abzumelden und damit auch alle Profildaten zu löschen. Dies ist nun in dieser Form nicht mehr gültig. Ab sofort behält sich Facebook das Recht vor, auch die Daten von ehemaligen Mitgliedern unbegrenzt weiter zu verwenden. (pte)


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