18.10.2023

Kurzfilmtage Winterthur

Kanada und Nigeria im Fokus

Vom 7. bis 12. November finden die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur statt. Zum 27. Mal zeigt das Festival die Bandbreite des aktuellen Kurzfilmschaffens.

Den Kern des Festivals bilden die Wettbewerbe: Für die insgesamt zehn Programmblöcke im Schweizer und im Internationalen Wettbewerb wurden dieses Jahr 52 Kurzfilme ausgesucht, darunter 20 Welt- und Europapremieren, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit.

Im Schweizer Wettbewerb konkurrieren 17 Filme um zwei Preise, darunter diverse Weltpremieren von bekannten Gesichtern: Unter anderem bringen Jela Hasler, Marie de Maricourt, Morgane Frund, Ella Rocca, Jadwiga Kowalska und Cosima Frei ihre neuen Filme mit.

Im Internationalen Wettbewerb finden sich mit «Daydreaming So Vividly about Our Spanish Holidays» (Spanien 2022) und «Alpha Kings» (USA 2022) zwei der grossen Festivalhits des Jahres. Auffallend sei die Anzahl narrativer Filme und die hohe Qualität insbesondere bei den Animationsfilmen, schreiben die Kurzfilmtage. Thematische Schwerpunkte lassen sich bei feministischen Emanzipationsgeschichten, Genderfragen aber auch tagespolitischer Aktualität ausmachen.

Von spektakulären Naturbildern, wie man sie gern mit Kanada assoziiert, über profilierte Filmemacher wie Bruce LaBruce oder Filmzentren wie die Winnipeg Film Group bis hin zu unterhaltsamen Primetime-Programmen präsentiert der Grosse Fokus in acht thematischen Programmen einen vielstimmigen Querschnitt durch das kanadische Kurzfilmschaffen und dessen Geschichte.

Seit den 1990er Jahre werden in Nigerias Hauptstadt Lagos mit geringen Budgets und improvisiertem Equipment wie am Fliessband Filme produziert. Mittlerweile ist Nollywood die zweitgrösste Filmindustrie der Welt (hinter Indien, vor den USA) und die jüngere Generation ist mit dem Nollywood-Mainstream aufgewachsen und davon geprägt. An den Kurzfilmtagen geben vier Programme Einblick in das Land im Fokus.

Willy Hans ist dieses Jahr Person im Fokus und Jurymitglied des Internationalen Wettbewerbs. Seine Trilogie «Das satanische Dickicht» gilt als Meisterwerk des Kurzfilms und inszeniert eine finstere und mysteriöse Welt, in der das Übernatürliche auf das Alltägliche trifft.

Die Wettbewerbe und Fokusprogramme sind auch dieses Jahr eingebettet in ein breites Rahmenprogramm von Kunst über Familienprogramme bis zu Konzerten und Partys.

Zudem gilt es dieses Jahr zwei grosse Jubiläen zu feiern: 100 Jahre 16-Millimeter-Film mit einer Auswahl von Produktionen aus der Schweiz und 100 Jahre Disney. In diesem Programm sind seltene Meisterwerke aus den Anfängen der Animationskunst, zeitlose Klassiker und beliebte Disney-Kurzfilme zu sehen. (pd/nil)


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