13.11.2007

Preisüberwacher

Kinopreise in der Schweiz höher als im Ausland

Billette 45 bis 80 Prozent teurer.

In der Schweiz müssen Kinogänger vergleichsweise tief ins Portemonnaie greifen. Hierzulande sind die Kinopreise 45 bis 80 Prozent höher als im benachbarten Ausland, wie dem am Dienstag veröffentlichten Newsletter des Preisüberwachers zu entnehmen ist. Ausschlaggebend für die höheren Preise ist der Betrag von durchschnittlich gegen 6 Franken, den die Schweizer Kinobetreiber den Filmverleihfirmen bezahlen. Er liege rund 50 Prozent höher als in Deutschland und Frankeich (4 Franken), heisst es im Newletter.

Zur Hälfte lasse sich diese Differenz mit höheren Kosten begründen (Untertitel, Werbung usw.). Der verbleibende knappe Franken jedoch stelle "eine Kaufkraftabschöpfung der Schweizer Konsumenten durch die Filmverleihunternehmen" dar.

Zwar hielten sich die Filmverleiher in ihren Berechnungen an internationale Gepflogenheiten, "weshalb der Preisüberwacher von einem formellen Eingriff gegenüber den Filmverleihern absieht". Gleichwohl fordert er von den Filmverleihern, ihren Anteil an den Billetterlösen, die bis zu 50 Prozent betragen, um 5 bis 10 Prozentpunkte zu senken. So liessen sich die Billettpreise "näher an das Niveau unserer Nachbarländer heran führen".

Eine weitere Forderung geht an die Kinounternehmer: Sie sollen "den bestehenden finanziellen Spielraum" nutzen, um ihre Preise zu senken. Insbesondere sollen allfällige tiefere Verleihgebühren auch tatsächlich ans Publikum weitergegeben werden. Heute kostet ein Kinobillett in der Schweiz im Durchschnitt 15 Franken (6 Franken mehr als in Deutschland und Frankreich). Sollten die Empfehlungen des Preisüberwachers umgesetzt werden, würden - so der Newsletter - die Kinoeintritte in der Schweiz bis zu 2 Franken billiger.

In der Schweiz sind über 30 Filmverleiher tätig. Acht davon haben einen Marktanteil von zusammen rund 90 Prozent. Unter die Lupe genommen hat der Preisüberwacher die Verleihmieten der drei internationalen Filmverleiher, die in der Schweiz zusammen über einen Marktanteil von 67 Prozent verfügen. Das sind The Walt Disney Studio (Schweiz) AG (24 Prozent), United International Pictures UIP (19 Prozent) und Warner Bros./20th Century Fox (24 Prozent). (sda)


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren