26.05.2008

Cannes

Nach 21 Jahren wieder Goldene Palme für französischen Film

"Entre les Murs" von Laurent Cantet gewinnt Hauptpreis.

Das Sozialdama "Entre les murs" von Laurent Cantet hat zum Abschluss des 61. Filmfestivals in Cannes den Hauptpreis bekommen. Damit gewann erstmals nach 21 Jahren wieder ein französischer Film die Goldenen Palme. Der Siegerfilm erzählt mit vielen Laiendarstellern vom multikulturellen Alltag und den Problemen einer Schule in Paris.

Italien ist mit politischen Themen der zweite grosse Sieger des Wettbewerbs. Der Grosse Preis der Jury ging an den italienischen Anti-Mafia-Film "Gomorra" von Matteo Garrone. Der Italiener Paolo Sorrentino nahm für seine Satire "Il Divo" über die Regierungszeit des italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti den Preis der Jury entgegen.

Deneuve und Eastwood für Lebenswerk geehrt

Der Regiepreis ging an den türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan für "Üc Maymun" ("Die drei Affen"). Für die belgischen Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne, die schon zweimal die Goldene Palme gewonnen haben, gab es 2008 den Drehbuchpreis für den eindringlichen Film "La silence de Lorna". Gleich zweimal vergab die Jury am Sonntag Preise für das Lebenswerk: Sie gingen an die französische Filmdiva Catherine Deneuve und an den US-Schauspieler und -Regisseur Clint Eastwood.

Bester Hauptdarsteller wurde Benicio Del Toro für seine Darstellung des Revolutionsführers Ernesto Che Guevara in Steven Soderberghs über vierstündigem Film "Che". Als beste Darstellerin wurde die Brasilianerin Sandra Corveloni ausgezeichnet. Sie spielt im Drama "La linha de passe" von Walter Salles eine alleinerziehende Mutter, die verzweifelt versucht, ihren Söhnen einen erträglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Die Caméra d'or für den besten Debütfilm ging an den Briten Steve McQueen ("Hunger"). (sda)


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