07.04.2019

TeleZüri

«Routine hat sich in 40 Jahren nie eingestellt»

Markus Gilli moderiert am Montag das Zürcher Sechseläuten bereits zum 40. Mal. Der 63-Jährige spricht über Sonnenbrände, das Schweizer Fernsehen und einen SVP-Bundesrat im Freiflug.
TeleZüri: «Routine hat sich in 40 Jahren nie eingestellt»
«Jede Übertragung hat neue Aspekte», so Markus Gilli, der am Montagabend bereits zum 40. Mal das Verbrennen des Zürcher Bööggs moderiert. (Bild: TeleZüri)
von Christian Beck

Herr Gilli, zum 40. Mal moderieren Sie die Böögg-Verbrennung – zuerst für Radio 24, später auf TeleZüri. Planen Sie etwas Besonderes während der Moderation?
Es geht nicht um meine Person und meine Jahrringe. Im Zentrum stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zürcher Frühlingsfest. Ich werde weder die Fliege des Bööggs montieren noch auf einem Gaul um den Scheiterhaufen reiten.

Wann ist für Sie ein Sechseläuten gelungen?
Wenn es uns gelingt, die schönsten Bilder, die ganz besondere Stimmung, die Festfreude und die Begeisterung aufzunehmen und an unser Publikum zu übertragen. Dazu gehört auch, dass der Rauch bei der Verbrennung des Bööggs Richtung Standort der geschätzten Kollegen des Schweizer Fernsehens zieht.

«Dem Moderator fehlten mehrere Herztöne»

Welches war das speziellste Sechseläuten in den letzten vier Jahrzehnten?
Als Christoph Blocher beim Interview von unserer Bühne fiel und unter dem Podest auf dem Boden lag. Die begleitenden Polizisten erstarrten – dem Moderator fehlten mehrere Herztöne. Christoph Blocher nahm es cool und teilte uns am Boden liegend mit: «Zu früh gefreut – Blocher lebt». Sehr speziell waren auch die beiden Banker Ermotti von der UBS und Vincenz von der Raiffeisen mit ihrem Live-Kommentar zu den letzten Momenten des Bööggs.


Christoph Blocher fiel 2005 vom TeleZüri-Podest.

Ist die Sechseläuten-Moderation mittlerweile nicht einfach Routine – oder doch jedes Mal etwas Neues?
Routine hat sich in 40 Jahren nie eingestellt. Jede Übertragung hat neue Aspekte – dafür sorgt schon das Wetter. Von Sonnenbrand im Gesicht bis zum Schlammbad haben wir alles schon erlebt.

Was würden Sie gerne mal auf dem Scheiterhaufen verbrennen?
Nach der grünen Welle vom 24. März an der Urne verbrenne ich nichts mehr unter dem freien Zürcher Himmel – es wird kompostiert!

Zum Schluss noch: Wie lange wird es am Montag dauern, bis der Kopf des Bööggs explodiert?
Ich halte mich an den Durchschnitt seit 1965: 16 Minuten 55 Sekunden.



TeleZüri überträgt das Zürcher Sechseläuten am Montag von 15 bis 19.15 Uhr. Ab 18.30 Uhr gibt es ein «TalkTäglich Spezial» vom Sechseläutenplatz. SRF 1 sendet ab 15.35 Uhr ebenfalls live, moderiert von Anna Maier.



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Kommentare

  • Martin Leeger, 07.04.2019 00:43 Uhr
    Die Übertragung von Tele Züri jeweils am Zürcher Sechseläuten ist etwas vom Besten! Danke Tele Züri, und danke Markus Gilli! Stets super Interviews, stets viel Hintergrund-Wissen! Stets unterhaltsam und lustig. Ihr schafft das, was SRF nie hinbringt: Eine spannende Übertragung des Zürcher Frühlingsfestes ... damals mit Patricia Laeri und Anthony Welbergen war ja kaum auszuhalten, etwas vom Schlimmsten, das SRF je gezeigt hat! (notabene: Auch Telebasel ist top, was die Übertragung der Basler Fasnacht anbelangt, währenddem SRF eher eine Schnarch-Übertragung bringt, mit inkompetenten Moderatoren.). Ich verstehe bis heute nicht, weshalb SRF nicht einfach die Übertragungen von Telebasel, während der Basler Fasnacht, und von Tele Züri, während des Sechseläutens, übernimmt ... das wäre doch die viel beschworene Zusammenarbeit des Staatssenders mit den Regionalen! Man könnte viel Geld sparen ... Seien wir doch ehrlich: Die regionalen Sender (Tele Züri und Telebasel) machen den viel besseren Job. Genauso sind die Übertragungen der Luzerner Fasnacht von Tele 1 perfekt, wieso muss SRF auch diesen Platz noch besetzen? Weshalb also Gebührengelder verpuffen, indem SRF immer auch von diesen Veranstaltungen live berichtet (aber leider sehr langweilig und inkompetent?). Auch dieses Jahr werde ich das Sechseläuten auf Tele Züri verfolgen, weil die das einfach super machen! Meine Gebühren-Gelder gehen aber an SRF, die eine Schnarchsendung bringen, die niemand interessiert ... und die ich nicht schaue! Schafft diese Doppelspurigkeiten endlich ab, und geht endlich auf die Regionalsender ein! Mit echten Kooperationen!
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