07.04.2004

Lauterkeitskommission

2003 "Jahr der Geschlechterdiskriminierung"

Beschwerden nehmen zu.

Die Anzahl Beschwerden vor der Lauterkeitskommission hat erneut markant zugenommen, wie der Verband Schweizer Werbung mitteilt. Insgesamt sind 296 Klagen eingegangen. Pro Sitzung (die drei Kammern tagen je zwei Mal pro Jahr) haben die Kammermitglieder und die Experten inzwischen rund 30 Fälle zu behandeln. Dazu kommen Rekurse.

Dass immer mehr Beschwerden zu behandeln sind, hänge auch mit der aktiveren Öffentlichkeitsarbeit der Lauterkeitskommission zusammen, wie es weiter heisst. Die Medienarbeit scheine gewisse Bevölkerungsschichten animiert zu haben, spontaner zu klagen als früher.

2003 bezeichnet SW als Jahr der Geschlechterdiskriminierung. Betreffend Sexismus entscheidet sich die Lauterkeitskommission in den seltensten Fällen zugunsten der Beschwerdeführer. Sie ist keine Moralinstanz und weist Klagen ab, wenn zwischen einem abgebildeten Körper und dem Produkt ein natürlicher Zusammenhang besteht. Das war im letzten Jahr bei einer Pelzwerbung so und auch bei der nicht zuletzt wegen der diversen Rügen berühmt gewordenen Sloggy-Kampagne.

Im Gegensatz zur Werbung ist die Directmarketing-Branche erstmals seit langem deutlich weniger von Beschwerden betroffen war als in früheren Jahren. Ob das Zufall oder das Ergebnis von DM-internen Anstrengungen ist, soll der nächste Tätigkeitsbericht zeigen. Zugenommen haben hingegen Klagen gegen Werbung im Internet, per Telefon und Fax, so der SW.


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