Die Stadt Zürich wird zur Zeit überschwemmt von Plakaten mit einem Hund, die zum Rätseln anregen. Aber wer jetzt eine Auflösung erwartet und dahinter eine Werbekampagne für ein Hundefutter, eine Versicherung oder die Hundepartei vermutet, liegt völlig falsch. Da kommt nichts, hinter dieser Plakataktion steckt keine Firma und kein Produkt: Das wars. Fertig. Schluss.
Die Zürcher Werbeagentur Rüegg Werbung wurde diesen Frühling mit einem ungewöhnlichen Auftrag betraut. Eine Gruppe von Privatpersonen kam mit dem Wunsch auf sie zu, die Stadt Zürich mit schönen Plakaten zu erfreuen. Ohne tieferen Sinn und Zweck, ohne Botschaft, einfach nur mit schönen Plakaten. Eine für Werber keine leichte Aufgabe.
Es klärte sich bald, dass mit schönen Plakaten vor allem schöne Fotos gemeint waren. Zusammen mit dem Zürcher Fotografen Nicolas Monkewitz wurde ein Leitmotiv gesucht, dass attraktiv und doch unverbindlich ist. Während der Diskussion drängte sich sein Hund immer wieder als mögliches Motiv geradezu auf. Daraufhin entstand eine Serie von zufälligen Schnappschüssen, ohne Symbolik, ohne Aussagen aber mit ästhetisch hochwertiger Fotografie, mit einer eigenen Sprache, die weder als werberisch noch als künstlerisch empfunden wird.
Bei der Auftragsvergabe nahmen diverse Lieferanten das Projekt allerdings skeptisch auf. Hinter einem Plakataushang ohne Botschaft und ohne Absender wurden undurchsichtige Organisationen vermutet. Um solchen Mutmassungen entgegenzuwirken, erhielt das Projekt den Namen "Aktion zur Stadtverschönerung" (AzS). Die Absicht der Auftraggeber bleibt dieselbe: absolut uneigennützig die Stadt Zürich mit schönen Plakaten zu erfreuen.
Auftraggeber: Aktionsgruppe zur Stadtverschönerung, Zürich; verantwortlich bei Rüegg Werbung, Zürich: Walter Rüegg (CD), Claude Catsky (Konzept), Christine Hirzel (AD), Christa Kostgeld, Marcela Hohl (Beratung); Foto: Nicolas Monkewitz; Mediaagentur: B, G, Media AG, Zürich.
