Zum dritten Mal findet dieses Jahr das Jugendkulturfestival in Basel statt. Während noch die Ausschreibung um eine Teilnahme der Jugendlichen läuft (bis jetzt wurden 200 Ideen zu Rock/Popkonzerten, DJ-Contests, Theaterproduktionen usw. eingereicht), setzt sich derweil das Jugendkulturfestival in Szene und startet dieser Tage eine Kampagne, die wohl bei einigen Stirnrunzeln, bei anderen hoffentlich Schmunzeln auszulösen vermag. Die vom Basler Atelier eisblau konzipierten und gestalteten Postkarten tragen Zitate, mit denen die Jugendlichen tagtäglich -- beispielsweise im Tram -- konfrontiert sind.
"Die jungen Leute von heute (...) haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht." lautet eine dieser Aussagen. Der Clou: das Zitat stammt nicht etwa von einem verärgert-spiessigen Zeitgenossen, sondern von Mönch Peter, der im 13. Jahrhundert gelebt hat. Vier weitere Sujets sind im Umlauf, die ähnliche Aussagen von Sokrates und Aristoteles tragen. Die Zitate werden obendrein noch mit der Aussage "Jugendkulturfestival. Konsumgeil und ignorant" untermauert.
Mit dieser Kampagne wollen die Macher zeigen, dass es mit den gängigen Vorurteilen gegen die Jugendlichen etwas weit her geholt ist und die Aussagen damit erden, dass die Zitate eben nicht von heute sondern schon Jahrhunderte bzw. Jahrtausende alt sind. Festivalleiter Tobit Schäfer: "Das Festival ist ja selbstredend, das haben die vergangenen Ausgaben gezeigt. Die Kampagne soll bewusst Klischees zuspitzen und nicht etwa eine soziokulturelle und anbiedernde Akzeptanzschiene im Sinne von 'schaut, wie vernünftig wir sind' fahren."
Verantwortlich beim Verein Neues JKF, Basel: Tobit Schäfer; bei eisblau, Basel: Clemens Baumann (Konzept), Valerie Leu (Gestaltung), Stevie Fiedler (Gesamtverantwortung).
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