Mit "Approaching Clouds" hat Ballettdirektor Heinz Spoerli seine jüngste Choreographische Uraufführung übertitelt, die am 2. September erstmals über die Bühne gegangen ist. Ein Ballettabend, den vier Komponisten prägen: Robert Schumann ("Kinderszenen" op. 15 für Klavier), Luciano Berio ("Folk Songs" für Mezzosopran und Kammerensemble), Alfred Schnittke (1. Sonate für Violoncello und Klavier) und Steve Reich ("Violin Phase" für Violine und Tonband). So unterschiedlich diese Komponisten auch sein mögen: Das Minimalistische in Besetzung und Kompositionstechnik verbindet sie. Und das Luftige, Ungreifbare, Transformatorische. Der Titel "Apporaching Clouds" fiel Heinz Spoerli denn auch bei einem Flug gleich selbst ein.
Mit der Inszenierung des Plakates war wiederum Frank Bodin von McCann-Erickson Genf beauftragt. Dem minimalistischen Programm entsprechend war eine reduzierte Plakatsprache gefordert. Wie bei Cinderella zeigt die Bildwelt auch hier die Ballettwelt: Man sieht eine klassische Ballerina, allerdings in Gummistiefeln - eine überaus gelungene Ironie im Spitzentanz. Eine weitere Besonderheit bei diesem Auftritt: Geworben wird nicht mit einem Plakat, sondern mit zwei Plakaten. Das zweite Sujet zeigt einen klassischen Ballett-Tänzer mit einem durchsichtigen Regenmantel. Für die stilvolle, der Musik entsprechend zeitgemässen Umsetzung engagierte Bodin seinen Zürcher Kollegen Daniel Comte, der wiederum den Fotografen Stefan Indlekofer für die Aufnahmen gewinnen konnte.
Darüber hinaus hat McCann-Erickson Genf ein neues Logo für das Zürcher Ballett entwickelt und zwei T-Shirts: Das eine zeigt die Evolution vom Affen zum Menschen, allerdings am Ende einen Menschen auf Spitzen bzw. einen Ballett-Tänzer. Das andere T-Shirt zeigt einen Ballett-Schuh, dessen Sohlen Wolken sind. Für dessen Umsetzung waren die Grafikerin Sarah Mundhenke und der Fotograf Adrian Fritschi besorgt. Schön, dass Kulturwerbung die sogenannte E-Musik so unterhaltsam und hintersinnig darstellen kann. Und damit zeigt, dass auch Kulturplakate eine Idee haben dürfen.
Verantwortlich beim Opernhaus Zürich, Zürcher Ballett: Heinz Spoerli (Ballettdirektor), Peter-A. Marschel (Ballettmanager); bei McCann-Erickson Genf: Frank Bodin (Regie), Daniel Comte, Herbert Eigler, Sarah Mundhenke (Bühnenbild), Heinz Spoerli (Libretto), Verena Rentsch (Ausstattung), Curdin Janett (Souffleur); Fotografie Plakate "Approaching Clouds": Stefan Indlekofer; Fotografie Ballettschuh: Adrian Fritschi.
