25.03.2004

"Petra Zehnder, wie wohl ist Ihnen auf Ihrem Schleudersitz?"

Vor zwei Wochen hat Heye, Zürich gestartet. Die Werbeagentur übernimmt von ihrer deutschen Netzwerk-Mutter den Kunden McDonald’s, für dessen Kreation die Münchener seit einem Jahr weltweit verantwortlich zeichnen. Geschäftsführerin in Zürich ist Petra Zehnder (Bild), die gemeinsam mit dem McDonald’s-Budget und einigen weiteren MitarbeiterInnen von der ehemaligen Seiler DDB zu Heye gewechselt hat. "persoenlich.com" hat mit ihr über ihre Ziele gesprochen. Das Interview:
"Petra Zehnder, wie wohl ist Ihnen auf Ihrem Schleudersitz?"

Die europäische Jugend empfindet die jüngste Werbeoffensive von McDonald’s gemäss einer Studie als "aufdringlich". Wie wohl ist Ihnen auf Ihrem Schleudersitz?

So empfinde ich das nicht, zumal die mir bekannten Studien besagen, dass "i’m lovin’ it" sehr gefällt. Die Werte für Likeability und Awareness sind gut. Zudem hat McDonald’s auch Mütter und junge Erwachsene als Zielgruppe.

Trotzdem: Was machen Sie, wenn die Kampagne abgeschossen würde?

Diese Gefahr besteht meiner Meinung nach nicht. Das wurde übrigens gerade wieder an einem Meeting bestätigt, an dem alle europäischen Märkte vertreten waren. Und auch die Zentrale von McDonald’s im amerikanischen Oak Brook unterstützt die Kampagne. Man ist sich aber durchaus bewusst, dass sie zum Greifen Zeit braucht, weil sie eben nicht einfach nur eine Kampagne, sondern Teil einer neuen Markenausrichtung und somit längerfristig gedacht ist.

Sie starten in Zürich als lokale Adaptationsabteilung für McDonald’s. Was sind Ihre Ambitionen?

Neben der Adaptation machen wir durchaus auch eigene Schweizer Kampagnen für McDonald’s, zum Beispiel jetzt gerade für Happy Meal. Da sind wir bestrebt, gute lokale Sachen zu produzieren. McDonald’s ist ja eine ziemlich grosse Kiste, und wir machen sehr Vieles, vom lokalen Restaurant-Marketing mit klassischer Werbung und Below-the-line-Massnahmen bis hin zur Unterstützung der Marketingabteilung von McDonald’s. Da sind wir in sämtliche Prozesse involviert.

Umso mehr bedeutet McDonald’s für Sie ein Klumpenrisiko...

Natürlich. Wenn man aber ein solches Angebot bekommt, dann nimmt man das an und versucht, mit der Zeit seine Basis auszuweiten -- alles Andere wäre nicht unternehmerisch gedacht!

Wie soll dieses Wachstum aussehen?

Einerseits arbeiten wir über das DDB-Netzwerk, zu dem bekanntlich auch Heye gehört, bereits für Philips. Wir gehen davon aus, dass von dieser Seite noch weitere Kunden hinzukommen, vergeben doch viele ihre Etats vermehrt global. Andererseits werden wir natürlich selber akquirieren und eine lokal verwurzelte Agentur werden.

Wie sieht Ihre Marschtabelle aus?

Wir sind eine normale Werbeagentur mit Wachstums- und Entwicklungsplänen. Mehr möchte ich darüber zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Im Moment ist mein Hauptanliegen die Konsolidierung des Bestehenden.

Anders gefragt: Wie gross wird die Agentur in fünf Jahren sein?

Wir streben ein gesundes Wachstum an von derzeit zwölf Leuten bis zu rund 30 MitarbeiterInnen.

Im Herbst ist Burger King nach Zürich zurückgekommen, eine Plakatkampagne ist soeben angelaufen. Was haben Sie in der Pipeline?

Der Zürcher Markteintritt von Burger King ist selbstverständlich ein Thema. Wir reagierten bereits anlässlich der Eröffnung in Oerlikon mit einer lokalen Kampagne, deren Sujets sich auf "das Original" bezogen. Zudem laufen weitere Aktivitäten, über die ich aber nicht sprechen möchte. Jedenfalls beobachten wir den Konkurrenten genau.


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