Die Post hat erneut eine Kampagne lanciert, um Haushalte dazu zu bringen, Werbung in den Briefkästen zu akzeptieren. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, hätten sich mehrere Leser in diese Sache bei der Zeitung gemeldet. In Briefen werbe der Staatsbetrieb dafür, den angeschriebenen Kunden Warenmuster zustellen zu dürfen. Das ist aber nur möglich, wenn auf dem Briefkasten kein Aufkleber mit dem Vermerk «Bitte keine Werbung» oder «Stopp Werbung» prangt.
Im Schreiben der Post ist laut dem Tagi ein Sticker mit dem Schriftzug «Werbung OK» beigelegt. Damit könne ein bestehendes Werbebanner überklebt werden, heisse es in dem Brief. Wie die Post gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt, seien im laufenden Jahr erneut zwei Aktionen geplant.
Bei der Stiftung für Konsumentenschutz sind wegen der laufenden Kampagne offenbar bereits mehrere Reklamationen von verärgerten Konsumenten eingegangen. Im Grundsatz tue die Post zwar nichts Verbotenes und respektiere die Werbeverbote an den Briefkästen, so der Konsumentenschutz gegenüber dem Tagi. «Die Kunden müssen aber wissen, dass die Aufforderung der Post einen Trick enthält», sagt Alex von Hettlingen, Sprecher des Konsumentenschutzes. «Entfernen die Konsumenten den Verbotskleber, wird sie nicht nur Warenproben einwerfen, sondern auch Unmengen von anderen Werbeschreiben.»
Die Post verdient an jeder zugestellten Werbesendung mit. Weil das traditionelle Geschäft mit der Briefpost unter Druck gerät, sind neue Ertragsquellen nötig. (wid)
Kommentare
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Michael M. Maurantonio, 05.04.2019 21:27 Uhr
Ich hoffe, die Post hält sich an die Richtlinien und Empfehlungen des SDVs und gleicht die Adressen ihres Mailings mit der Robinsonliste ab. Denn: Nicht alle PöstlerInnen halten sich an den STOPP Kleber. Ob sie einem Diktat von "Oben" folgen müssen? -
Giorgio Keller, 02.04.2019 04:58 Uhr
Finde ich gut. Durch die Werbung stöbern und Schnäppli endtecken.