18.11.2018

Ungewöhnliche Werbeform

VW hüllt «NZZ am Sonntag» in Hochglanz

Die ganze Ausgabe steht im Zeichen des Luxus. In jedem Zeitungsbund findet sich ein Artikel zu diesem Überthema. Dazu hat der Medienunternehmer und Designer Tyler Brûlé die NZZaS bei die Konzeption unterstützt.

Die «NZZ am Sonntag» erscheint in besonderer Hülle: Sie ist in Hochglanzwerbung von eingepackt. Zuerst erwarten den Leser mehrere ganze Seiten Volkswagen-Inserate. «So fühlt sich Zukunft an», heisst es auf den Sujets unter anderem. Zudem widmet die Redaktion die aktuelle Ausgabe dem Thema Luxus. In jedem Zeitungsbund findet sich ein Artikel zu diesem Überthema, vom Ausland bis zum Stil-Magazin. Der Medienunternehmer, Journalist und Designer Tyler Brûlé hat die Redaktion bei die Konzeption unterstützt.

Mit dieser doppelseitigen Hochglanz-Werbeummantelung wolle man «ein bisschen Aufsehen erregen, aber auch den veränderten Ansprüchen der Werbewirtschaft Rechnung tragen», erklärt Chefredaktor Luzi Bernet im Interview mit persoenlich.com.


Luxus an sich sei «natürlich ein interessantes, kontroverses journalistisches Thema». Bezüglich dem Vorwurf, sein Blatt lasse sich die Themen von der Werbewirtschaft diktieren, gesteht Bernet aber auch ein: «Wir hatten lebhafte Diskussionen auf der Redaktion». 

Dennoch hat sich die NZZaS dazu entschieden. Die Aktion illustriere, dass auch die Werbewirtschaft nach neuen Formen und Formaten suche, um ihre Botschaften an das Publikum zu bringen, schreibt Bernet in einem Newsletter. «Sie hilft uns damit, unseren Journalismus zu finanzieren». Es finde aber keinerlei Einflussnahme auf die publizistischen Inhalte statt: «Die Luxusausgabe wurde inhaltlich völlig frei nach Massgabe und Vorstellung der Redaktion gestaltet». 

Zahlen, zur Frage, wie viel die Aktion eingebracht hat, will Bernet auf Anfrage keine nennen. (eh)



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