24.04.2002

Wirz Identity Berlin übernimmt Branding von Telekom Austria

Die kürzlich eröffnete Berliner Niederlassung der Schweizer Agentur Wirz Identity wurde soeben von Telekom Austria mit der Ausarbeitung eines neuen Brandings beauftragt. Insgesamt vier CI-Agenturen - darunter drei deutsche und eine österreichische - waren Ende März zur Wettbewerbs-Präsentation für die Entwicklung des Corporate Designs eingeladen worden. "persoenlich.com" hat sich bei Achim Wirtz (Bild), Geschäftsführer von Wirz Identity, nach den Details erkundigt. Das Interview:
Wirz Identity Berlin übernimmt Branding von Telekom Austria

Gratulation, Herr Wirtz. Haben die Sektkorken bereits geknallt?

Ja. Wir haben uns riesig über diesen Erfolg gefreut. Nicht nur, weil er für die Wirz Identity Berlin eine ideale Startvorlage ist, sondern weil die Zürcher das Team in Berlin sehr unterstützt und ihm die Daumen gedrückt haben. Wir haben viel Solidarität von Zürich erlebt und geben den Dank dafür gerne an die Uetliberger zurück. So hatten alle das Erfolgserlebnis und auch einen guten Grund, an beiden Standorten zu feiern.

Was genau beinhaltet der Etat?

Es geht um die Entwicklung eines Brand Design-Konzepts, das die Marke Telekom Austria in allen Bereichen der Markenkommunikation einsetzen wird.

In welcher Grössenordnung bewegt sich das Budget?

No comment.

Und was ist geplant?

Ebenfalls no comment - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Das Berliner Büro einer Schweizer Agentur angelt sich einen österreichischen Grosskunden. Ein klassischer Fall von Globalisierung?

Das kann man so sagen. Wobei ich einschränken muss, dass in unserem Markt die Frage des Agenturstandorts immer unwichtiger wird. Entscheidend sind neben der Designleistung die Referenzen und speziell im Fall der Telekommunikation die Branchenkompetenz. Die kauft man dort ein, wo sie zu angemessenen Kosten am besten zu bekommen ist.

In Berlin arbeiten meines Wissens zur Zeit sechs Mitarbeiter. Muss nun aufgestockt werden oder greifen Sie eventuell auch auf das Zürcher Büro zurück?

Wir versuchen, zunächst mit dem Team in Berlin das Projekt zu heben und werden, wenn das notwendig ist, das Team auch vergrössern. Eine Erweiterung des Teams um MitarbeiterInnen aus Zürich ist nicht ausgeschlossen.

Warum erfolgt die Betreuung dann von Berlin aus? Ist der Schweizer Franken zu stark?

Der Kostenvorteil ist mit Sicherheit ein Argument, das spätestens bei den Honorarverhandlungen greifen muss. Ein weiteres Argument für den Standort ist allerdings auch die physische Trennung der Teams, die für Sunrise und für Telekom Austria tätig sind. Die beiden Anbieter sind zwar keine Wettbewerber, wir wollen aber sicher sein, dass wir beiden die Vertrauchlichkeit zusichern können, die solche Projekte brauchen.

Wirz Identity Berlin ist anfangs Jahr gestartet. Wie sieht eine erste Bilanz aus?

Wir haben mit Wirz Identity Berlin den Start in einer konjunkturellen Talfahrt vollzogen und sind damit ein hohes unternehmerisches Risiko eingegangen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir im deutschen Markt sehr positiv und wohlwollend aufgenommen worden sind. Neben dem Gewinn in Österreich konnten wir zwei weitere Neukunden gewinnen, deren Namen ich noch nicht verraten kann. Wir schätzen die weitere Entwicklung von Wirz Identity Berlin sehr optimitisch ein.

Sie haben einmal angetönt, dass in einer Übergangsphase Schweizer Budgets auch in Berlin verwaltet werden könnten, um allfällige freie Kapazitäten auszunützen...

Das haben wir in der Startphase auch getan. Jetzt sind zwei Projekte für Zürich abgeschlossen, wobei wir wirklich gute Erfahrungen für Joint-Venture-Projekte sammeln konnten. Momentan sehe ich keine Veranlassung, Kapazitäten in Berlin von Zürich aus auszulasten.

Wieviel günstiger lassen sich denn Schweizer Budgets in Berlin verwalten?

Es war nie das Ziel, Schweizer Mandate aus Kostengründen aus Berlin zu betreuen. Denn für uns bleibt der Aufwand derselbe. Man muss ja sehen, dass es einen Transaktionsaufwand in solchen Projekten gibt, den wir letztlich selber tragen müssen und der dann einen Kostenvorteil wieder zunichte macht. Darum entsteht für einen Kunden in der Schweiz kein nennenswerter Kostenvorteil. Wir sind aber im Euro-Raum deutlich wettbewerbsfähiger.

(Interview: Almut Berger).


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