Wie die Verbände Aussenwerbung Schweiz, Kommunikation Schweiz und der Schweizer Werbeauftraggeberverband in einer gemeinsamen Stellungnahme am Montag mitteilten, kritisieren sie an der Revision des Reglements insbesondere den «Zwang zur Zweisprachigkeit» für die Reklamen in Biel. Das «Bieler Werbeverbot», wie die Verbände sagen, würde international alleine stehen und negative Auswirkungen haben.
Die Verbände sehen fünf Gründe gegen zweisprachige Werbungen. Erstens würden die Werbetreibende durch die Bestimmungen eingeschränkt. Zweitens verstosse das revidierte Reglement gegen die Bundesverfassung. In der Verfassung seien nämlich die Wirtschafts-, Werbe-, Meinungs- und Kunstfreiheit garantiert, war dem Communiqué zu entnehmen.
Gestalterische Gründe sprechen dagegen
Drittens sei es für die Werbetreibenden nicht zielführend, für den Standort Biel eine separate zweisprachige Kampagne zu konzipieren. Viertens sei die Zweisprachigkeit aus gestalterischen Gründen oft nicht sinnvoll umsetzbar. Und fünftens würden durch die Revision weniger Kampagnen in Biel realisiert.
Der Gemeinderat will eine Totalrevision des 21 Jahren alten Reklamereglements. Der Gemeinderat will damit auch erreichen, dass Plakate und Werbungen die Lebensqualität und die Sicherheit im öffentlichen Raum nicht beeinträchtigen. Nach der Behandlung im Stadtrat am kommenden Mittwoch wird voraussichtlich das Stimmvolk am 18. Juni über das Reglement entscheiden. (sda/nil)