Warum gehen Sie zu Denner?
"Ich bin ein Markenartikler. Ich kam von Effems, führte Unifontes als Mitglied der Konzernleitung von Feldschlösschen und wechselte dann zu Passagio. Passagio wurde dann aber an Autogrill verkauft. Ich wollte aber nicht in der Systemgastronomie tätig sein, sondern im Markenartikelbereich. Da kam mir das Angebot von Denner gelegen, weil Denner wieder verstärkt Richtung Markenartikel gehen will."
Die damalige Strategie von Karl Schweri, die drastische Reduktion des Sortiments hat sich nicht bewährt. Warum?
"Denner reduzierte damals das Angebot, um eine höhere Rentabilität zu erreichen. Man stiess dabei Markenartikel ab, ersetzte diese durch No Names und verkaufte sie zum Niedrigstpreis. Man hat nun aber festgestellt, dass der Konsument hauptsächlich Markenartikel will, aber zu einem guten Preis. Denner hat darauf reagiert, der Anteil von Markenartikeln am Sortiment beträgt ca. 75 Prozent.
Will Denner das Sortiment wieder auf 4000 Artikel erhöhen, wie es früher war?
"Die Anzahl der Artikel ist nicht entscheidend. Vielmehr wird Denner sein Sortiment gezielt an den Bedürfnissen bestehender Kunden wie auch neuer Zielgruppen ausrichten. Wir wollen zwar "back to the roots", aber mit einem neuen Auftritt."
Inwiefern?
"Denner wird grundlegend erneuert: angefangen von dem äusseren und inneren Erscheinungsbild der Filialen, über das Sortiment bis hin zur Auswahl und Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter. Freundlichkeit ist wieder angesagt. Für Kundinnen und Kunden soll es wieder Spass machen bei Denner einzukaufen.
Denner soll ein Ambiente bekommen in der Richtung von Volg?
Als Nr.1 Discounter in der Schweiz hat Denner eine einzigartige und unverwechselbare Marktposition. Kunden werden unsere Preisführerschaft am POS erleben: Wir bieten primär Markenartikel, aber auch qualitativ hervorragende Eigenmarken, zu Tiefstpreisen. Dieses Konzept werden wir konsequent in der ganzen Schweiz umsetzen.
Eine Image-Erneuerung kostet viel Geld. Ist Denner bereit und in der Lage, diese Investition zu tätigen?
"Philippe Gaydoul ist sich der Höhe der Investition voll bewusst. Der "neue Denner" wird jedoch nicht über Nacht in der ganzen Schweiz realisiert werden. Vielmehr vollzieht Gaydoul ein schrittweises Vorgehen, das die Reaktionen von Konsumenten berücksichtigt.