02.10.2002

Pepper-Trendmail

Im Ausland einkaufen ist out

Kaufkraftabfluss innert zwei Jahren um 0.2 Milliarden Franken zurück gegangen.

Coop, die Nummer 2 im Schweizer Detailhandel, hat durch interne Analysen herausgefunden, dass der Trend zum Einkaufstourismus erstmals seit vielen Jahren deutlich abgenommen hat. Der Kaufkraftabfluss sei von 1.6 Milliarden Franken im Jahr 1999 auf 1.4 Milliarden Franken im Jahr 2001 zurück gegangen, wie dem neusten Pepper-Trendmail zu entnehmen ist. Und dies obwohl die Bevölkerung in den Grenzregionen gewachsen und gerade in wichtigen Segmenten wie Fleisch die Preisdifferenz zum Hochpreisland Schweiz nicht kleiner geworden sei.

Coop sieht verschiedene Faktoren für diesen Wandel, wie das Unternehmen in einem Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung darstellte:

- Die Steuerharmonisierung auf Alkohol zwischen der EU und der Schweiz: Sie hat in dieser wichtigen Produktegruppe zu einem starken Rückgang der Preisdifferenz geführt hat.

- Der Abbau der Marktstützung im Bereich der Milchprodukte: Sie hatte zur Folge, dass die Produzentenpreise für Milch in der Schweiz sanken. Dieser Abschlag wurde fast vollumfänglich an die Konsumentinnen und Konsumenten weiter gegeben.

- Die Einführung des Euro: Die Medien berichteten häufig über angebliche oder tatsächliche Preisaufschläge durch die Währungsumstellung auf den Euro. Viele von Coop Befragte sind offenbar der Meinung, der Auslandeinkauf lohne sich je länger je weniger.

- Das Umfragetiming: Coop startete seine Umfragen kurz nach Bekanntwerden von Antibiotika-Rückständen im Geflügel, was die Konsumentinnen und Konsumenten verunsichert hat.

Auch wenn einzelne dieser Faktoren ihre Wirkung kaum langfristig entfalten werden, so ist doch zu beachten, dass auch die Erhöhung der Grenze für zoll- und mehrwertsteuerfreie Importe von 100 auf 300 Franken im März dieses Jahres den Trend zum Auslandeinkauf weiter abschwächen düfte.


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