Jetzt wird deutlich, was eine Strommangellage für die Schweiz bedeuten würde: Wie die SonntagsZeitung berichtet, müsste die Migros jede fünfte Filiale schliessen. Bei aktuell 658 Migrosmärkten müssten 130 Läden stillgelegt werden. Mit Geschäftsschliessungen sinkt der Stromverbrauch, da Kühlregale, Beleuchtung, Lifte, Kassen abgestellt werden. Zwar würde es in den offenen Filialen enger werden, doch die Lebensmittelversorgung könnte gewährleistet werden.
Für die Migros ist klar: «Wenn wir nur noch 80 Prozent des Stroms bekommen, dann müssen wir uns einschränken», sagt ein Sprecher gegenüber der SoZ. Bei Coop heisst es: «Wir beschäftigen uns mit der aktuellen Situation und entwickeln entsprechende Notfallpläne.» Die Schweizer Grossverteiler stehen in engem Kontakt zum federführenden Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL). Dort bestätigt ein Sprecher gegenüber der Zeitung, dass Unternehmen im Fall einer Strommangellage von «Bewirtschaftungsmassnahmen» betroffen sein könnten. Grossverbraucher mit mehreren Standorten könnten einen Standort «vollständig stilllegen» und einen anderen regulär weiterführen.
Das BWL sei derzeit daran, ein sogenanntes Bewirtschaftungskonzept auszuarbeiten, bestätigt ein Sprecher. Dieses soll gemäss jetzigem Stand Ende August in den Bundesrat. «Bei dieser Gelegenheit wird dann auch die Öffentlichkeit informiert», so der Sprecher gegenüber der SonntagsZeitung. (pd/tim)
Kommentare
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Alen Dedic, 18.07.2022 08:11 Uhr
Dank Energiewende zu Energieende. Aber gut, zumindest haben sich die Sanktionen als wirksam erwiesen, nur dummerweise als Eigengoal.