17.10.2002

Studie

Lizenzindustrie setzt 24 Milliarden Euro um

Zukünftige Entwicklung insgesamt positiv eingeschätzt.

Im deutschsprachigen Raum betrug der Umsatz mit lizenzierten Produkten im Jahr 2001 rund 24.4 Milliarden Euro (Abgabepreise an den Handel exkl. MwSt) und übersteigt damit bisherige Schätzungen um ein Vielfaches. Ob nun Ferrari-rote Michael Schumacher-Mützen, BOSS After Shave oder Mövenpick-Marmelade, das Geschäft mit der Nutzung gemieteter Markennamen/Figuren etc. auf sogenannten Merchandisingartikeln läuft gut. Zu diesem Schluss kommt die ELMA-Lizenzmarktstudie der Uni Hamburg. Befragt wurden 1752 Unternehmen.

Trotz der allgemein schwierigen Wirtschaftslage schätzen die befragten Unternehmen die zukünftige Entwicklung des deutschsprachigen Lizenzmarktes insgesamt positiv ein. Fast 78 Prozent der Lizenznehmer erwarten bei Lizenzprodukten für 2002 höhere, zumindest jedoch stabile Umsätze, während sie für 2001 noch mehrheitlich zurückgehende bzw. stagnierende Umsatzzahlen mit Lizenzprodukten auswiesen.

Mit einem Umsatzvolumen von rund 8.5 Mrd. Euro zählen Marken (inkl. Designer/Mode-Labels) zu den besonders erfolgreichen Lizenzthemen. An zweiter Stelle folgen mit 6.5 Mrd. Euro Film- und TV-Figuren. Insgesamt werden gut 60 Prozent des gesamten Lizenzmarktvolumens mit Lizenzrechten aus diesen beiden Bereichen erwirtschaftet. An dritter bzw. vierter Stelle stehen Lizenzrechte aus den Bereichen Kunst/Kultur (ca. 11 Prozent) und Persönlichkeiten (ca. 9.4 Prozent). Lizenzrechte aus dem Bereich des Sports rangieren hingegen auf den hinteren Plätzen. Zu den umsatzstärksten Branchen zählen Lebensmittel und Getränke (29 Prozent), Verlagsprodukte (16 Prozent) und Bekleidung (13 Prozent).

Trotz aller Akkuratesse der Studie mahnt ELMA-Präsident Sir Michael Lou jedoch zu grosser Vorsicht bei ihrer Interpretation: "Es gibt keinen Anlass zur Euphorie, obwohl das Ergebnis ein Vielfaches über den bisher kursierenden Zahlen (um 6 Mrd. Euro zu Einzelhandelspreisen) liegt und deshalb schon Sensationscharakter hat. Die jetzige Studie zeigt nur den Status Quo auf und erst im Vergleich mit der nächsten Studie kann eine Entwicklung aufgezeigt werden. Alle in der vergleichsweise gut florierenden Lizenzbranche müssen zur Sicherung des erreichten Niveaus beitragen und gemeinsam an der weiteren Marktentwicklung arbeiten. Dieses ist auch die Hauptaufgabe des in Hamburg ansässigen Lizenzverbandes," so Lou.


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