26.02.2004

Sawi und ZHW lancieren Bildungsgemeinschaft ed-win

Die Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) und das private Ausbildungszentrum Sawi lancieren unter dem Label "ed-win" eine Bildungsgemeinschaft. Diese neu geschaffene Institution will Bildungsangebote schaffen, die Praxis und Wissenschaft verbinden. Dazu soll auf gesamtschweizerischer Ebene eine Drehscheibe für den Austausch von Wissen, Know-How und Erfahrungen entstehen, wie am Donnerstag an einer Pressekonferenz erklärt wurde.
Sawi und ZHW lancieren Bildungsgemeinschaft ed-win

Der Fokus der neuen Hochschulkooperation zwischen dem Zentrum für Marketing (ZMM) des ZHW-Departements Wirtschaft und dem Schweizerischen Ausbildungszentrum für Marketing, Werbung und Kommunikation (Sawi) liegt auf Marketing und Kommunikation. Zielgruppe der Weiterbildung sind Fachleute.

Das Angebot von ed-win umfasst vier Typen von Veranstaltungen. Einmal pro Jahr wird ab 2005 eine Trendtagung stattfinden, ebenfalls jährlich sind "Events" geplant. Das erste wird den Titel "Autostadt Wolfsburg: Customer Relationship Management und Erlebnis-Marketing" tragen und Anfang Mai während zwei Tagen im bundesdeutschen Wolfsburg stattfinden. Drittens sind im Rahmen von ed-win Fachtagungen vorgesehen, so etwa im Juni zum Thema "Städtemarketing". Viertens werden dreitägige Weiterbildungs-Veranstaltungen für Mitarbeiter abgehalten.

Hintergrund für die Zusammenarbeit der Konkurrenten ZHW und Sawi sind die bildungspolitischen Reformen der vergangenen Jahre, wie Sawi-Direktor Jürg Engi am Donnerstagmorgen in Zürich erklärte. Die Entstehung von 60 teilsubventionierten Hochschulen -- wovon 18 Wirtschafts-Fachhochschulen -- und der Ausbau der kommerziellen Ausbildung auf universitärer Stufe habe bei der Höheren Berufsbildung zu einer Verschärfung der Konkurrenz geführt. Entsprechend steht ed-win unter dem Motto "Kooperation als Antwort auf Veränderung", oder, wie Engi scherzhaft meinte: "If you can’t beat them, join them." Die ZHW wiederum erwartet von ed-win gemäss den Ausführungen von ZMM-Leiterin Mireille Troesch-Jacot mehr Praxisnähe, einen Ausbau des Netzwerks, Zugang zum 450-köpfigen Dozenten-Pool des Sawi sowie ein Ausschöpfen von Synergien.

Auf die Frage nach den getätigten Abklärungen im bereits reich bestellten Weiterbildungsmarkt sagte Engi, man vertraue auf die einzigartige Verbindung von privater Institution und Fachhochschule. Zudem habe das Sawi bei seiner seit 1998 laufenden Partnersuche die Angebote der Konkurrenz evaluiert.

ed-win, für das die juristische Form der Einfachen Gesellschaft gewählt wurde, wird von gleichberechtigten Partnern getragen, die Institutionen ZHW und Sawi bleiben in ihrer jetzigen Form bestehen. Finanziert wird die Kooperation von den beiden Partnern zu je fünfzig Prozent, die Investitionen betragen derzeit 150'000 Franken. Für Organisation, Administration und Koordination ist ein Backoffice in Biel verantwortlich.

Derzeit sei man mit zusätzlichen möglichen Partnern in Verhandlung. Dabei handle es sich einerseits um den Westschweizer Zusammenschluss von Fachhochschulen HES-SO, andererseits liefen Verhandlungen mit einer "sehr renommierten Deutschen Universität" -- dies, nachdem sich die angefragten Schweizer Unis, obschon den Fachhochschulen gesetzlich gleichgestellt, "in der Praxis nicht so offen zeigen", wie Troesch-Jacot vorsichtig formulierte. In Bezug auf Romandie und Deutschland hofft man nun, bis Ende Jahr Resultate vorweisen zu können. Weitere produktbezogene Kooperationen seien mit Fachverbänden denkbar.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren