08.04.2004

Produktpiraterie

Wirtschaft beklagt Milliardenverluste

Markenfälschern in China den Kampf angesagt.

Die Schwemme gefälschter Markenprodukte in Europa kostet nach Angaben von Markenschützern jährlich Tausende Arbeitsplätze und beschert der Industrie Umsatzverluste in Milliardenhöhe.

"Statistisch ist bereits jedes zwölfte Markenprodukt auf dem deutschen Markt gefälscht", stellt Volker Spitz, Vorsitzender der Vereinigung zur Bekämpfung von Produktpiraterie (VBP), fest. "Produktpiraterie nimmt weltweit explosionsartig zu", so Spitz. Wie die VBP in München mitteilt, machen Plagiate inzwischen 10 Prozent des Welthandels aus und zerstören jährlich bis zu 70'000 Arbeitsplätze allein in Deutschland.

Fälscher hätten inzwischen entdeckt, "dass ihr Geschäft genauso lukrativ ist wie der Handel mit Drogen oder Prostitution, jedoch weitaus ungefährlicher", betont Spitz. Die Hochburg der Produktpiraterie läge derzeit in China. Dort sei das Kopieren von Originalen, seien es nun T-Shirts, Jeans, Videos, DVDs, Spielwaren, Uhren, Auto- und Fugzeugteile oder Software, zu einem eigenständigen hochprofitablen Industriezweig geworden.

Spitz forderte die Europäische Union auf, auf Fälscherländer politischen Druck auszuüben, um Voraussetzungen für ein gesetzliches Vorgehen gegen Markenpiraten zu schaffen. Er appellierte an die Verbraucher, als solche erkennbare Fälschungen nicht zu kaufen. Zum Teil würden die Plagiate auch in Kinderarbeit hergestellt, in vielen Fällen, insbesondere bei gefälschten Medikamenten und Spielzeug, seien die gesundheitlichen Risiken enorm.


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