Herr Thiriet, herzliche Gratulation zu Ihrem neuen Job. Als Chefredaktor von «Watson» führen Sie auf einen Schlag über 50 Mitarbeiter. Welche Strategie haben Sie sich dafür zurechtgelegt?
Vielen Dank. Aber da liegt ein Missverständnis vor. Ich führe nicht auf einen Schlag 50 Mitarbeiter. Die «Watsonians» der Abteilungen IT, Marketing und Sales berichten an andere Mitglieder der Geschäftsleitung. Und die Führung der Redaktion wird sich auch nicht in sofortiger Überforderung äussern, da die «Watson»-Journalisten Profis sind, selbständig und eigenverantwortlich arbeiten und von drei weiteren sehr erfahrenen Chefredaktionsmitgliedern betreut werden, deren Erfahrung und Abgeklärtheit noch von derjenigen unseres Chefs vom Dienst Adrian Eng übertroffen wird.
Ihr Vorgänger Hansi Voigt ging, weil er Geschäftsleiter und Chefredaktor in Personalunion sein wollte. Verstehen Sie diesen Anspruch?
Jeder versteht den Wunsch, dass man in der Anfangsphase eines News-Startups wie «Watson» relativ rasch und unkompliziert entscheiden kann. Ich selber kann diesen Anspruch aber sicher nicht stellen, da ich nicht einmal einen Drittel der Berufserfahrung und des Knowhows meines Vorgängers habe. In Fragen der Finanzplanung, des Marketings, des Verkaufs oder der IT wissen andere Bescheid.
Sie selbst werden nun nahe mit Geschäftsführer Michael Wanner zusammenarbeiten. Wie verstehen Sie sich?
Wir verstehen uns gut und tauschen uns offen aus. Wir verfolgen beide das gleiche Ziel, wie alle anderen auch: Den Erfolg von «Watson» langfristig sicherzustellen.
Wie haben die Mitarbeiter auf Ihre Beförderung reagiert?
Mit Applaus. Allerdings ist dieser der Erleichterung zu verdanken gewesen, dass wieder jemand den Chefredaktor-Hut aufhat.
Und aus der Branche, welche Reaktionen gelangten bisher an Sie?
Man wünscht «Watson» durchs Band Glück und Erfolg. Und ich glaube, die meisten meinen das auch ernst.
Wo kann sich «Watson» Ihrer Meinung nach noch verbessern?
Im Mini-Tischtennis. Viele «Watson»-Kollegen hauen noch viel zu viele Bälle neben den Tisch. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie schon zweieinhalb Jahre bei «Watson» arbeiten und täglich zehn Minuten trainieren dürfen.
Wie wird man in zwölf Monaten auf dem Portal sehen, dass Sie Chefredaktor sind?
Falls es dereinst Änderungen an der inhaltlich-strategischen Planung geben sollte, kommunizieren wir die zuerst intern und bitten dafür um Verständnis