03.07.2002

Frank Hubrath über seinen Traumjob

Frank Hubrath wird -- wie vermeldet -- per Anfang 2003 Leiter von 3sat Schweiz. Der derzeitige Chefredaktor des Fernsehmagazins TR7 löst in dieser Position 3sat-Gründungsmitglied Luis Bolliger ab, der in den Ruhestand tritt. "persoenlich.com" befragte Hubrath zu seinen Motivationen und Plänen und zur Zukunft von Sämi, dem TR7-Redaktionshund. Das Interview:
Frank Hubrath über seinen Traumjob

Wie kam es zu Ihrer Ernennung?

Ich habe mich auf dem normalen Weg beworben.

Welches werden Ihre Aufgaben sein?

Ich werde für den Schweizer Teil von 3sat verantwortlich sein, einerseits als Redaktionsleiter, andererseits als Vertretung der Schweizer Belange am 3sat-Hauptsitz in Mainz. Bei den 700 Programmstunden, welche von der Schweiz beigesteuert werden, unterstützt mich ein Team von ausgewiesenen Profis.

Was reizt Sie denn am neuen Job?

Es ist ein Traumjob! 3sat hat neben Arte das beste Programm. Mit seinem Angebot ist der Sender zu einer Oase des kulturellen Lebens im deutschen Sprachraum geworden -- man denke nur an "Play Dürrenmatt". Oder an "Kulturzeit" und das Wissenschaftsmagazin "Nano", zwei Eigenproduktionen mit grossem Renommee.

Was werden Sie ändern?

Ich bin eben erst ernannt worden, viel kann ich deshalb noch nicht sagen. Die Programmstruktur ist so, wie sie heute ist, gut. Klar ist für mich, dass einem so tollen Kanal mehr Aufmerksamkeit gebührt. Da werde ich mich voll einsetzen und meine Kontakte spielen lassen. Insgesamt hinterlässt mir mein Vorgänger Luis Bolliger, der mich glücklicherweise auch einarbeiten wird, ausgezeichnete Arbeitsbedingungen.

Sie waren bis anhin als Printmensch bekannt. Wieso der Wechsel zum Fernsehen?

Ich habe mich zehn Jahre lang so intensiv mit Fernsehen befasst, dass das eigentlich die logische Folge ist. Ich habe beste Kontakte und finde das Medium absolut spannend.

Besitzen Sie das nötige Fachwissen?

Ich glaube, dass ich, was Fernsehen und Programm betrifft, eine Menge weiss. Sicher werde ich mich auch einarbeiten müssen, das gehört aber dazu und macht einen Teil des Reizes aus. Zudem habe ich eine super Redaktion zur Verfügung. Für mich ist wichtig, dass ich mit den Leuten im Team alles gut auf die Reihe kriege.

Ist Ihnen TR7 nach bald zehn Jahren auf der Redaktion verleidet?

Überhaupt nicht! Gott sei Dank habe ich noch ein paar Monate Zeit, denn das ist eine wunderbare Mannschaft. Es ist ja alles mit so viel Herzblut verbunden! Nach dem Relaunch vom Frühjahr ist jetzt aber ein guter Zeitpunkt zum Gehen. Wir haben es geschafft, aus der grauen Maus ein sehr gutes Schweizer TV-Magazin zu machen. So gesehen kommt das Angebot zum rechten Zeitpunkt, doch der Abschied wird mir schwerfallen.

Nicht alle Mitarbeiter äussern sich positiv über die neue Situation bei der Jean Frey. Inwiefern hat Ihr Abgang damit zu tun?

Gar nicht. Klar sind wir als TR7 in der Jean Frey, aber es gibt auch noch andere Beteiligungen. Insofern haben wir vielleicht eine Sonderstellung. Jedenfalls geht es uns hier im Haus sehr gut. Natürlich gibt es immer welche, die unzufrieden sind. Doch das beruhigt sich wieder, alle Titel sind auf Kurs. -- Und, um das gleich klar zu stellen: Ich gehe nicht wegen Filippo Leutenegger. Wir haben ein gutes Verhältnis. Filippo hat mir zur neuen Stelle gratuliert und mir als grosser Kenner des Schweizer Fernsehens -- wo nötig -- Unterstützung angeboten.

Wie steht es mit Ihrer Nachfolge bei TR7?

Dazu kann ich noch nichts sagen. Ich hoffe natürlich sehr, dass das jemand in meinem Sinne weiterführt. Ich hoffe auch, dass es für eine Einarbeitungszeit reicht. Ich bin aber optimistisch. Bei der Jean Frey ist inzwischen Ruhe eingekehrt, da wird es sicher kein Problem sein, eine qualifizierte Person zu finden.

Werden TR7-LeserInnen künftig auf Ihren Hund Sämi verzichten müssen?

Nein, der bleibt freier Mitarbeiter der Redaktion. Ich bin ja nicht aus der Welt, und Sämi und ich werden sicher öfter zu Besuch sein.


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