23.11.2019

20 Minuten Radio

«Freudentränen kann ich nicht ausschliessen»

Am Dienstagabend ist Planet 105 Geschichte. Ab Mittwoch geht der Jugendsender als 20 Minuten Radio on air. Programmleiter Marc Jäggi sagt, ob das Moderationsteam bereit ist für die grosse Umstellung, was in Sachen News neu wird und wie die Redaktion mit Katzenvideos umgeht.
20 Minuten Radio: «Freudentränen kann ich nicht ausschliessen»
«Die junge Zielgruppe hört Radio, wenn sie Zeit und Lust hat, unabhängig von der Uhr», sagt Marc Jäggi, Programmleiter Planet 105/20 Minuten Radio. (Bild: zVg.)

Herr Jäggi, am Mittwoch gilt es ernst und aus Planet 105 wird 20 Minuten Radio. Üben die Moderatoren bereits die neuen Ansagen?
Wir beschäftigen uns ja schon länger intensiv mit dem neuen 20 Minuten Radio. Wir leben den Brand bereits täglich, da wird es keine Anlaufschwierigkeiten geben. Aber klar, das Moderationsteam arbeitet auf Hochtouren am besten Radio-Entertainment, das Sie je gehört haben.

Schon «20 Minuten»-Chefredaktor Gaudenz Looser sagte in einem persoenlich.com-Interview: Das Newskonzept sei neu, News gebe es dann, wenn sie passieren. Ich sage: Den Hörern wird die Orientierung zur vollen Stunde fehlen …
Diese Zeiten sind gerade bei der jungen Zielgruppe längst vorbei. Sie hört Radio, wenn sie Zeit und Lust hat, unabhängig von der Uhr. Dann aber wollen die Hörerinnen und Hörer wissen, was auf der Welt läuft. Deshalb ist unser Newskonzept nicht nur neu, sondern richtig und entspricht voll dem Konsumverhalten unseres Publikums.

In der Mitteilung vom Montag sagten Sie, dass Sie jederzeit wüssten, welche Storys die junge Zielgruppe wirklich interessieren. Wie geht das?
Durch die enge Zusammenarbeit mit der «20 Minuten»-Redaktion, die laufend trackt, was auf den Onlinekanälen läuft und welche Storys und Themen in der Community diskutiert werden. Damit sind wir das erste Radio, das in Echtzeit weiss, was die Zielgruppe wirklich beschäftigt und interessiert. Ein matchentscheidender Vorteil.

«Wir verstehen uns als Ergänzung und Erweiterung»

Sie senden also nur, was die junge Zielgruppe ohnehin schon bei «20 Minuten» liest? Das gibt ein Bubble-Radio.
20 Minuten Radio ist ein völlig anderes Medium als das Newsportal 20min.ch und wird auch anders genutzt. Wir verstehen uns als Ergänzung und Erweiterung. Es ist doch superbequem, today’s best music zu geniessen, eine gute Zeit zu haben und trotzdem jederzeit zu wissen, was auf der Welt abgeht. Wer dann noch mehr erfahren möchte, holt sich diese Infos auf 20min.ch.

Junge interessieren sich auch für Katzenvideos. Wie funktionieren Katzenvideos bei einem Radiosender?
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte kühn: Katzenvideos funktionieren am Radio möglicherweise eher schlecht (lacht). Wir überlassen Bewegtbilder vorläufig unseren Kolleginnen und Kollegen von der «20 Minuten»-Redaktion oder bereiten solchen Content für unsere Social-Media-Kanäle auf. 

Welches sind die grössten Herausforderungen, bevor Sie am Mittwoch auf Sendung gehen?
Wir sind ready. Die grossen Herausforderungen liegen hinter uns. Aber dank Roger Schawinski, meinem hervorragenden Team und den extrem talentierten Leuten bei «20 Minuten» haben wir jede bisherige Hürde gemeistert. Jetzt gilt es, die Vorfreude im Zaum zu halten, den 27. November abzuwarten und dann das Publikum mit Leistung zu überzeugen.

Wie stark werden 20 Minuten Radio und Radio 1 zusammenarbeiten?
Wir nutzen vor allem Synergien im Backoffice und tauschen uns täglich bei Agenda- und Themensetting aus.

«Wir ersparen uns und unseren Hörerinnnen und Hörern Abschiedstränen»

Und Planet 105 wird am Dienstagabend dann würdig verabschiedet?
Wir ersparen uns und unseren Hörerinnnen und Hörern Abschiedstränen. Aber Freudentränen am Mittwoch, wenn wir gut in die Zukunft mit 20 Minuten Radio gestartet sind, kann ich nicht ausschliessen.

Welcher Sender läuft eigentlich bei Ihnen privat?
Meine 8- und 18-jährigen Töchter lieben Planet 105 und freuen sich auf 20 Minuten Radio. Ich selber «switche» zwischen unseren Radios. Aber natürlich ist Radio 1 meine Heimat, das kann ich nicht leugnen. Und bei «Kompakt», «Doppelpunkt» oder «Roger gegen Markus» setzt sich der Vater immer gnadenlos durch.



Marc Jäggi ist Moderationsleiter Radio 1 und Programmleiter Planet 105, ab Mittwoch Programmleiter 20 Minuten Radio.


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